Reisebericht Azoren – ein Hoch auf die Azoren

Wo fliegst Du hin?“

„Auf die Azoren!“

„Wo ist das denn?“

Diese Frage begegnete mir immer wieder als ich meinen Freunden von meinem nächsten Reiseziel erzählte. Die Azoren sind eine Inselgruppe im Atlantik, bestehend aus 9 größeren und mehreren kleineren portugiesischen Inselchen, die zwischen Europa und Amerika liegen – antwortete ich wahrheitsgemäß.

Sao Miguel, Sete Cidades
Sao Miguel, Sete Cidades

Das Besondere an den Azoren, was mich auch dazu veranlasst hat diese Reise zu buchen, ist, dass jede einzelne der Inseln unterschiedlich ist. Viele der Inseln haben eine atemberaubende Vegetation wie kilometerlange Hecken aus Hortensien oder Pflanzen, die hier in Deutschland nur mit viel Mühe in einem Gewächshaus gezüchtet werden können. Andere Inseln sind vulkanischen Ursprungs und besitzen Krater und heiße Quellen. Außerdem sind die Azoren ein ideales Wanderziel.

Erste Erkundungen auf Sao Miguel

Am Sonntag, den 12.05. ging es los. Unser Flug ging ab Düsseldorf, zunächst einmal ca. 2,5 Stunden nach Lissabon. Dort hatten wir einen längeren Aufenthalt, bevor uns unser nächster Flieger nach Ponta Delgada auf der Hauptinsel der Azoren, Sao Miguel, bringen sollte. Nach einem 45-minütigen Transfer in unserem Hotel in Vila Franca angekommen, fielen wir ins Bett, voller Vorfreude auf die nun vor uns liegende Zeit auf den Inseln.

Am nächsten Morgen stand ein kurzer Orientierungsspaziergang durch das beschauliche Örtchen Vila Franca auf dem Programm mit einem kurzen Aufstieg zur Kapelle Nossa Senhora do Paz, die über der Stadt thront. Am Nachmittag unternahmen wir eine fakultative und sehr knackige Wanderung zum Lagoa de Fogo, einem großen in der Inselmitte liegenden Kratersee.

Vila Franca, Kapelle Nossa Senhora do Paz
Vila Franca, Kapelle Nossa Senhora do Paz

Der dritte Tag sollte uns zum Lagoa do Furnas bringen. Dieser ist ebenfalls ein beeindruckender Kratersee im Inselosten. Vorbei an einer romantischen, verfallenen Kapelle wanderten wir zu einem Restaurant, in dem wir einen Cocido, einen landestypischen Eintopf bestehend aus Gemüse und Fleisch, der im kochenden Wasser in einem Erdloch gegart wurde, probieren – einfach lecker! Nach dieser Stärkung ging es dann weiter zum „Vulkangebiet“, in dem wir die thermischen Aktivitäten beobachten konnten. Zur Entspannung lud uns eine heiße Quelle zu einem herrlichen Bad ein! Das ist Urlaub!

 

 

Die Insel Flores

Nachdem wir nun die Insel Sao Miguel schon ein wenig erkundet hatten, flogen wir weiter zur nächsten Insel namens Flores. Flores bedeutet auf deutsch „Blumen“, was historisch der einzigartigen Blumenlandschaft der Insel geschuldet ist.

Flores
Flores

Auf Flores unternahmen wir eine beeindruckende, schweißtreibende Küstenwanderung an der Westküste. Unsere Anstrengungen wurden hier durch beeindruckende Ausblicke aufs Meer in luftiger Höhe auf unserem Küstenpfad belohnt!

Von Flores aus fuhren wir dann am 7. Reisetag hinüber auf die kleine Nachbarinsel Corvo, die in ihrer Siedlung nur 425 Einwohner beherbergt. Auf unserem abenteuerlichen Bootstrip begegneten uns Delfine, die spielerisch unser Schlauchboot begleiteten. Was für ein Erlebnis! Auf Corvo wurden wir an den Kraterrand des Vulkans gebracht, wo unsere Wanderung im Vulkankessel stattfand.

Die Inseln Faial und Pico

Am nächsten Tag stand bereits wieder ein „Inselwechsel“ auf dem Programm. Per Flugzeug ging es nach Faial. Faial ist berühmt für seine pittoreske Hafenstadt Horta mit dem unter Seefahrern bekannten Peter’s Café Sport, wo man einen herrlichen Gin Tonic trinken kann! Außerdem besticht die Insel durch den jungen Vulkan Capelinho und seine in der Inselmitte gelegenen Caldera. Am Abend setzten wir mit der Fähre über nach Pico – unserem nächsten Inselstandort für die nächsten 3 Nächte. Bereits vom Schiff aus begrüßte uns der Pico – der gleichnamige 2.351 m hohe Vulkan Ponta do Pico, dem auf der Insel gelegenen höchsten Berg Portugals.

Picobesteigung
Picobesteigung

Den nächsten Tag nutzte ich, um mir die Unterwasserwelt mithilfe zweier Tauchgänge zu erschließen. Rochen, Oktopusse, Unterwasserpflanzen und Muränen waren unsere Wegbegleiter unter Wasser. Die restliche Gruppe nutzte den Tag, um sich die auf Lavagestein angelegten Weinstöcke bei einer leichten Wanderung rund um Lajes, dem ehemaligen Walfängerdorf anzuschauen.

Drei unerschrockene Wanderer unter uns wagten dann am nächsten Tag den Aufstieg auf den Gipfel des Pico. Früh morgens um 06:00 Uhr ging es los. Nach 3,5 Stunden erreichten wir geschwitzt, aber glücklich den Gipfel, der uns Ausblicke über die komplette umliegende Inselwelt bot. Einfach phänomenal! Der Abstieg stellte sich als ebenfalls anstrengend und zeitintensiv, wieder 3,5 Stunden (!) heraus! Es war ein anstrengender Tag, aber es hat sich wirklich gelohnt.

Wandern auf Sao Jorge

Der 11. Tag begann mal wieder mit einem Standortwechsel. Heute ging es per Fähre weiter nach Sao Jorge. Nach einem kurzen Orientierungsspaziergang in der Stadt, vorbei an einem liebevoll angelegten Park, machten wir eine kleine Wanderung, um uns mit der Landschaft vertraut zu machen.

 Sao Jorge
Sao Jorge

Am nächsten Tag stand eine der schönsten Wanderungen der Reise auf dem Programm. Auf Trampelpfaden durch Hänge voller Wiesen und Blumen, vorbei an zahlreichen Kühen, stiegen wir ab auf einen Küstenpfad. Diese offenbarte uns traumhafte Ausblicke auf das Meer. Der Endpunkt der ausgiebigen Wanderung war ein kleines Café, wo unsere Gruppe sich erst einmal einen Kaffee in der Sonne gönnte.

Abschied von den Azoren

Am 13. Tag näherten wir uns leider bereits dem Ende der Reise und flogen von Sao Jorge nach Sao Miguel, also auf die Insel, auf der wir auch die ersten Nächte verbrachten. Diesmal war unser Hotelstandort Ponta Delgada, also die Hauptstadt der Azoren. Nachdem wir ins Hotel eincheckten, machte unsere Reiseleiterin Fernanda mit uns einen Stadtrundgang. Wir merkten schnell, dass wir nun wieder aus der Natur zurück in der Zivilisation angelangt waren!

Eines der absoluten Highlights der Azoren sollten wir am vorletzten Tag der Reise kennen lernen. Heute standen die Sete Cidades auf dem Programm. Sete Cidades bedeutet auf deutsch „7 Städte“ und ist eine Caldera vulkanischen Ursprungs mit einem gleichnamigen See. Das Besondere an diesem See ist, dass er durch eine kleine Brücke in 2 Teile getrennt ist und der eine See blau und der andere See grün schimmert. Legenden einer unglücklichen Liebe zwischen einer Prinzessin und einem Schäfer, die sich trennen mussten, ranken um diese unterschiedlich gefärbten Seen im Krater, die wir zu 2/3 umwandern.

Am Abreisetag flogen wir morgens nach einem kurzen Flughafentransfer von Ponta Delgada nach Lissabon. Hier hatten wir einen 5-stündigen Aufenthalt, den einige von uns nutzten, um mit der U-Bahn einen kurzen Abstecher nach Lissabon zu machen. Bei herrlichstem Sonnenwetter machten wir so einen Stadtbummel durch Lissabon, bevor es dann am Abend vom Flughafen Lissabon weiter zum jeweiligen Flughafen in Deutschland ging.

Auch heute denke ich noch gern an diese schöne und besondere Reise zurück – und an eine tolle Gruppe!
Eure Diana