… und dann bin ich endlich da und betrete diesen wunderbaren Ort. Die Fischerboote liegen im schwarzen Sand und warten darauf, auf den Wellen reiten zu dürfen.
Der Weg schlängelt sich entlang der Küste durch das Dörfchen aus weißen Steinhäusern. Links ein Strauch mit roten Hibiskusblüten und rechts, ganz versteckt, finde ich einen Frangipani. Allein dieser Anblick erweckt bereits Freude und Abenteuerlust in mir!
Es führen mehrere Wege durch das fruchtbare Land, welches an einigen Stellen an einen Urwald erinnert. Der Duft von Ginster und Jasmin steigt mir in die Nase und begleitet mich auf meinem Weg. Plötzlich setzt es ein, dieses tiefe und gefährliche Grollen, gefolgt von einem Fauchen. Ich stehe still und warte darauf, dass sich die Erde hebt oder im nächsten Moment ein Stück Fels den Abhang hinunter rollt. Aber es passiert nichts … das „Tier“ scheint wieder zu schlafen.
Der Tag geht in die Dämmerung über und dann ist es wieder da: erst das Grollen und dann das Fauchen. Am Horizont sehe ich die Feuerfontäne, die in den Himmel steigt. Haben wir es doch aufgeweckt?
Ein ungutes Gefühl macht sich in der Magengrube breit. So etwas kennt man doch nur aus einem Märchen, oder? Die mystische Insel und dann dieses riesige Ungeheuer, eine Mischung aus Echse und Raubvogel. Der feuerspeiende Drache, der die Prinzessin gefangen genommen hat. Ob er sich uns zeigen wird?
Ich folge weiter meiner Gruppe und lausche in regelmäßigen Abständen der Geräuschkulisse. Oben angekommen, kann ich ihn in voller Pracht begutachten! Er pulsiert, grollt, faucht, spuckt Feuer und raucht! Er ist aktiv und jederzeit zum Ausbruch bereit: der Stromboli. Ein Vulkan auf einer der sieben Vulkaninseln vor der Küste Siziliens. Eine Insel wie aus einem Märchen.
Während meiner Reise auf die Liparischen Inseln durfte ich den Stromboli besteigen. Zur Reise kommt ihr hier.
Eure Christina