Die Koffer sind gepackt, die Flugtickets gebucht: Marokko, Ägypten, Jordanien und Co erfreuen sich gerade in den deutschen Frühlingsmonaten einer besonderen Beliebtheit. Wer möchte schließlich nicht den grau-nassen Städten entfliehen und stattdessen heißen Wüstensand unter den Füßen spüren? Doch wer sich nicht richtig vorbereitet, den erwartet vor Ort eine Überraschung: es ist Ramadan. Was das für dich als Reisenden bedeutet, das erklären wir dir heute.
Was ist der Ramadan?
Der Ramadan ist der neunte Monat des islamischen Kalenders und wird von Muslimen auf der ganzen Welt gefeiert. Während dieses Monats fasten Muslime von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang und verzichten auf Essen, Trinken, Rauchen und sexuelle Aktivitäten. Nach dem Sonnenuntergang wird das Fastenbrechen, Iftar genannt, eingeläutet. Familien und Freunde kommen zusammen, um gemeinsam zu essen und zu beten.
Der Ramadan ist eine Zeit der spirituellen Reinigung, des Gebets und der Selbstreflexion. Für Muslime ist er eine Zeit, um ihre spirituelle Verbindung mit Gott zu vertiefen und ihre Dankbarkeit für die Segnungen in ihrem Leben zu zeigen. Während des Fastens konzentrieren sie sich auf ihr geistiges Wachstum, ihre Gedanken und Handlungen und reflektieren ihre Beziehung zu Allah.
Kinder und Schwangere sind vom Fasten befreit
Der Ramadan endet mit dem Fest des Fastenbrechens, Eid al-Fitr genannt, einem dreitägigen Fest, das mit Familie und Freunden gefeiert wird. Es ist eine Zeit des Dankes, der Freude und der Feierlichkeiten nach einem Monat des Fastens und der spirituellen Vertiefung.
Was erwartet mich vor Ort?
Während des Ramadans wird in vielen muslimischen Ländern auch das tägliche Leben angepasst, um die Fastenden zu unterstützen. Viele Geschäfte und Restaurants sind deswegen tagsüber geschlossen und öffnen erst nach Sonnenuntergang. Bis spät in die Nacht wird dann gefeiert, gegessen und getrunken. Nur in den großen Städten gibt es vereinzelte Restaurants, die auch während des Tages geöffnet sind.
Die Einschränkungen variieren von Land zu Land: in Tunesien zum Beispiel wird während des Fastenmonats in den Supermärkten kein Alkohol verkauft, während man in Albanien, auf den Malediven und in den touristischen Städten der Türkei fast nichts vom Ramadan mitbekommt.
In einigen Ländern schließen manche Sehenswürdigkeiten ihre Türen früher als gewohnt. Man sollte seinen Besuch in Museen oder bei den Pyramiden also genau planen und lokale Informationen im Auge behalten. Wenn du mit der Gruppe unterwegs bist, wird dein Reiseleiter alle nötigen Informationen haben, keine Sorge.
Achtung: einige Sehenswürdigkeiten schließen in dieser Zeit früher als sonst!
Worauf muss ich während des Ramadans als Reisender achten?
- Wenn du allein Unterwegs bist, solltest du stets darauf achten, dass dein Frühstück in deinen Hotelaufenthalt inkludiert ist. So kannst du morgens die nötigen Kräfte sammeln, um durch den Tag zu kommen. In manchen Hotels wird während des Fastenmonats auch kein Alkohol ausgeschenkt. Wenn dir das wichtig ist, erkunde dich vor der Buchung nach den Regelungen des Hotels.
- Es wird vielerorts als respektlos angesehen, wenn du dir in der Öffentlichkeit während der Fastenzeit Süßigkeiten in den Mund schiebst, genüsslich eine Flasche Wasser leerst oder „eben mal“ an der Ecke eine rauchst. Essen sollte man am besten dort, wo die Einheimischen einen nicht sehen: das heißt auf dem Hotelzimmer oder im Reisebus bei zugezogenen Vorhängen. So gehst du auf Nummer sicher, dass du keine religiösen Gefühle verletzt und ersparst dir eventuelle Konfrontationen.
- Auch sollte man mehr denn je auf freizügige Outfits und Parfum verzichten, wenn man in der Öffentlichkeit unterwegs ist. Das gilt auch beim Betreten von Gotteshäusern, auch für Touristen. Hier gilt das ganze Jahr über: die Shorts zuhause lassen, die Schultern bedecken und als Frau die Haare verbergen.
- Der öffentliche Verkehr ist vielerorts durch den Ramadan beeinträchtigt. Besonders am Abend kann es schwer sein, einen Bus oder ein Taxi zu bekommen, da die meisten Fahrer mit ihrer Familie zu Hause Iftar feiern. Da ist es gut, einen Mietwagen zu mieten oder im Vorhinein einen Fahrer zu organisieren. Die Preise hierfür sind recht erschwinglich und können dir viel Aufregung ersparen.
- Wenn du auswärtig essen gehst und nicht mit einer organisierten Gruppe unterwegs bist, kann es eine gute Idee sein, im Vorhinein einen Tisch zu reservieren. Viele Restaurants sind am Abend rappelvoll, da sich Freunde und Familie treffen, um gemeinsam das Fasten zu brechen.
Auf deiner Reise wirst du vielleicht auch eine Moschee besuchen – bitte denke dabei an die richtige Kleidung. das gilt auch für die Herren!
Reisen im Zeitraum des Ramadan ist nicht ganz ohne – aber gleichzeitig wirst du Dinge erleben, die du zu anderen Zeiten verpassen würdest. Wenn du also neue Erfahrungen liebst und gerne unbekannte Kulturen hautnah kennenlernst, dann nichts wie los!
Und das Beste? Dank unserer qualifizierten Reiseleiter musst du dir keine Sorgen machen, weder zum Essen, noch zu Vorschriften oder Transportmitteln und Kommunikation mit Einheimischen!
Länder, die du mit uns während des Ramadans besuchen kannst, sind:
Bis Bald,
Eure Nell
Ps.: Vielen Dank an Ethem aus dem Wikinger Service-Team, der mich mit seinem Wissen zu dem Thema unterstützt hat!