Wohin geht meine nächste Reise? Diese Frage läutet bei den meisten die Reiseplanung ein. Eine spannende Frage, es gibt so viele Möglichkeiten.
Ein echter Geheimtipp
Dieses Mal wollte ich das Meer sehen, mit einer nicht allzu langen Anreise. Ich wollte mal wieder einen sportlichen, aktiven Wanderurlaub mit Gleichgesinnten machen und eine mir bisher noch unbekannte Region erkunden.
Am liebsten eine Region, durch die nicht täglich eine Masse von Touristen strömt, eine Region, die klein und beschaulich und gleichzeitig doch spektakulär ist. Ich war auf der Suche nach einem echten Geheimtipp.
… und ich wurde fündig!
Meinen diesjährigen Wanderurlaub verbrachte ich in Spaniens wildem Norden, genauer in Galicien.
Der Camiño dos Faros
10 Tage lang wanderte ich auf dem „Camiño dos Faros“, dem „Weg der Leuchttürme“ an der Costa da Morte. Seinen Namen erhielt der Wanderweg von den zahlreichen Leuchttürmen, an denen man unterwegs vorbeiwandert.
Der Weg führt 200 Kilometer entlang der Küste, vom Örtchen Malpica bis zum berühmten Kap Finisterre, dem „Ende der Welt“. Die letzte Etappe ist ein besonderes Highlight gewesen. Das sonst windumtoste Kap Finisterre lag windstill vor uns. Die Stimmung dort ist eine ganz besondere. Eine Stimmung, die man nicht richtig beschreiben kann, man muss sie einfach selbst erleben. Auch so mancher Jakobspilger beendet an diesem berühmten Kap seine lange Reise, denn hier ist der Nullstein des Jakobswegs.
Die Landschaft Galiciens ist wirklich spektakulär: Schroff abfallende Klippen, ein tosendes, wildes Meer, kleine Buchten mit weißen Sandstränden und dicht bewaldete Hügel. Es ist eine sehr grüne Region, wie man sie in Spanien nicht unbedingt erwartet. Der Wegesrand wird von leuchtend grünen Farnen gesäumt und einem farbenfrohen Meer aus Wildblumen.
Wer hätte gedacht, dass im Sommer noch so viele bunte Blümchen zu sehen sind, wie man es sonst nur aus unserem Frühjahr kennt?In manchen Buchten ist das Meer ganz friedlich und so ruhig, dass meine Wandergruppe und ich sogar ein erfrischendes Bad im Atlantik genießen konnten. So erfrischt mit Salz auf der Haut und Wind im Haar wandert es sich anschließend gleich viel besser.
Mythen & Sagen
Der Weg ist mit kleinen, grünen Fußabdrücken von den Traski-Kobolden gekennzeichnet. Das passt sehr gut, denn Nordspanien ist tief in der Tradition verwurzelt. Noch heute erzählt man sich dort viele Mythen und Sagen, die sich um diese Region ranken. Viele davon haben einen keltischen Ursprung. So nimmt sich auch so mancher Spanier noch immer von der Santa Compaña in Acht, eine Gefolgschaft von ruhelosen Seelen, die nachts, gehüllt in dichten Nebel, über das Land zieht.
Auch der Meiga, einer Art Heilerin und Hexenmeisterin fällt auch heute noch eine große Bedeutung zu. Viele Einheimische halten viel von Ihrem Rat und ziehen diesen der Schulmedizin vor.
Es war eine sehr schöne Reise, mit vielen Eindrücken und Erlebnissen, von denen ich noch lange zehren kann.
Seid ihr auch auf der Suche nach einem Geheimtipp für eure nächste Reise?
Hier geht’s zu meiner Reise: O Camiño dos Faros – auf Küstenpfaden durch Spaniens wilden Norden (Link:
Eure Lisa