Drei Anfängerfehler beim Schneeschuhwandern

Wenn der Winter naht, ist für viele die Wandersaison noch lange nicht zu Ende. In den letzten Jahren haben immer mehr Outdoorfreunde das Schneeschuhwandern für sich entdeckt. Bei diesem Wintersport könnt Ihr ohne lange Kurse und ohne große technische Herausforderungen direkt in die verschneite Landschaft starten.

Trotzdem sollte man sich als Anfänger oder Anfängerin vor der ersten Tour ein paar Gedanken zum Schneeschuhwandern machen. Insbesondere im Gebirge kann die idyllische Schneelandschaft leicht auch mal zur Lawine werden und entsprechende Gefahrenpotenziale bieten. Aber auch für das ausdauernde Wandern mit den Schneeschuhen und die richtige Kleidung sind vielleicht ein paar Vorüberlegungen hilfreich.

Daher möchte ich Euch hier heute auf drei typische Anfängerfehler beim Schneeschuhwandern hinweisen.

Fehler 1: Beim Schneeschuhwandern zu dick angezogen

Auch, wenn sich das erst mal komisch anhört: Viele Anfänger können ihre ersten Schneeschuhtouren nicht richtig genießen, weil sie viel zu dick angezogen sind.

Natürlich rechnet man bei winterlichen Verhältnissen vor allem mit Kälte. Wenn man sich auf längere Schneeschuhtouren begibt, möchte man auf keinen Fall frieren. Und diese Überlegung ist im Ansatz ja auch nicht verkehrt.

Was häufig vergessen wird ist, dass man auch im Winter ordentlich ins Schwitzen geraten kann. Und das kann auch bei Schneeschuhtouren der Fall sein, vor allem im Gebirge. Wenn die Sonne scheint, es windstill ist, der Schnee tief und die Anstiege steil, dann wird dem Schneeschuhwanderer häufig auch mal zu warm.

In solchen Fällen ist es von Vorteil, wenn man sich nach dem Zwiebelprinzip gekleidet hat. Das bedeutet, dass man statt weniger warmer Kleidungsstücke (wie dicke Pullover und Daunenjacken) lieber mehrere dünnere Schichten übereinander anzieht. So kann man besser variieren und nach und nach mehrere Kleidungsschichten ablegen. So wandert dann vielleicht erst die Hardshelljacke in den Rucksack, dann die Softshelljacke, der Fleecepullover und so weiter.

Gerade im winterlichen Gebirge kann die Sonneneinstrahlung so sehr wärmen, dass man manche Schneeschuhtour sogar im T-Shirt genießen kann. Schiebt sich dann aber eine Wolke vor die Sonne oder kommt Wind auf, dann ist der Schneeschuhwanderer froh über jedes wärmende Kleidungsstück, das sich noch im Rucksack befindet.

Fehler 2: Der Storchengang

Steht man als Anfänger oder Anfängerin das erste Mal auf Schneeschuhen, ist die ganze Sache noch etwas ungewohnt. Sobald man durch den unberührten Schnee stapft versucht man so zu gehen, wie man auch ohne Schneeschuhe im tiefen Schnee gehen würde. Man hebt die Füße hoch über den Schnee und tritt von oben in die Schneedecke hinein. Das ist der sogenannte Storchengang, den man bei Anfängern immer wieder beobachten kann.

Viel einfacher ist es aber, die Füße nur leicht anzuheben, die Schneeschuhe einfach flach über die Schneedecke nach vorn zu ziehen und dann aufzutreten. Das kostet viel weniger Kraft und erlaubt ein ausdauerndes und flüssiges Wandern durch die verschneite Landschaft. Die hochgebogene Spitze der Schneeschuhe und die bewegliche Bindung verhindern, dass der Schneeschuh dabei im Schnee stecken bleibt.

Man braucht noch nicht einmal lange, sich an diese neue Art des Gehens zu gewöhnen. Wenn man es einmal ausprobiert hat, funktioniert das schnell von ganz allein.

Fehler 3: Zickzack statt geradeaus

Beim Wandern im Sommer überwindet man steilere Hänge sowohl im Aufstieg als auch im Abstieg oft in Serpentinen. Die optimale Route läuft dann im Zickzack den Berg hinauf oder hinunter, um nicht zu steil zu werden.

Steigt man im Winter mit Schneeschuhen einen Hang schräg hinauf, muss man immer den Knöchel leicht anwinkeln, und das ist auf Dauer etwas mühsam. Mit Schneeschuhen im Winter ist es daher oft einfacher, den Hang senkrecht hinauf oder hinab zu steigen. Beim Aufstieg geht es sich dann mit Schneeschuhen wie auf einer Treppe. Die Wanderstöcke – optimalerweise mit etwas breiteren Tellern als im Sommer bestückt – ersetzen dabei bei das Geländer.

Auch beim Abstieg ist es oft leichter, der Falllinie zu folgen. Bei lockerem tiefen Schnee kann man in riesigen Schritten den Hang hinab steigen oder sogar springen. Das macht viel Spaß und kostet nicht viel Kraft. Der weiche Schnee schont die Knie und verhindert Verletzungen beim Fallen. Man verschiebt den Körperschwerpunkt leicht nach hinten Richtung Hang und braucht dann nur noch etwas Vertrauen in die Schneeschuhe.

Fazit: Schneeschuhwandern kann jeder

Auch wenn man als Anfänger oder Anfängerin auf Schneeschuhen noch nicht sofort alles richtig macht: Dieser Wintersport ist absolut anfängerfreundlich und begeistert vom ersten Schritt an.

Ein paar Hinweise am Anfang durch einen Schneeschuhwanderführer oder eine -führerin können sicher nicht schaden, aber dann erwartet Euch sofort der reine Winterspaß im Schnee.

Wenn Ihr also schon immer Lust hattet, die Erlebnisse des Wanderns auch in der Winterlandschaft zu genießen, dann ist Schneeschuhwandern vielleicht genau das richtige für Euch. Und vielleicht sehen wir uns dann ja auf einer der Winterwanderungen oder Schneeschuhtouren im kommenden Winter …

Bis dahin eine schöne Zeit und viel Vorfreude auf die nächste Wanderung oder Schneeschuhtour.

Euer Andreas