Zwei Stichworte fallen einem sofort ein, wenn man an die spanische Küche denkt: Paella und Tapas. Dass die Paella ursprünglich aus Valencia kommt und eigentlich gar nicht auf den Balearen beheimatet ist, wissen die Wenigsten. Den Ursprung der Tapas kann man nicht eindeutig benennen, klar ist jedoch auch, dass Tapas keine typisch mallorquinische Speise sind.
Orangen, Mandeln, Oliven & Wein
Mallorca hat eine traditionsreiche Landwirtschaft. Zahlreiche Wanderwege entlang der alten Trockenmauern zeugen davon. Die Mauren waren es, die Mallorca als fruchtbaren Garten ansahen und die ersten Weinstöcke, Mandel- und Orangenbäume auf die Insel und somit Wohlstand brachten. Heute ist Mallorca vor allem für seine Oliven bekannt.
fruchtbare Böden und mediterranes Klima begünstigen die Landwirtschaft
Wenn man vor Ort ist, sollte man jedoch auch die Gelegenheit nutzen einen lokalen Wein zu kosten. Im Inselinneren haben sich zahlreiche Weingüter angesiedelt, die erstklassigen Wein keltern. Zwei, die ich selbst besucht habe, möchte ich an dieser Stelle kurz erwähnen: Macia Batle und José Luis Ferrer in Binissalem, dort werden gerne auch Weinproben und Verköstigungen angeboten.
Weinprobe mit lokalen Weinen
Fisch, Fleisch und vieeeel Gemüse
Die mallorquinische Küche ist ursprünglich eine deftige Bauern- und Fischerküche. Nicht umsonst ist eine der wichtigsten Angelegenheiten des Jahres die „matança“, das Schlachtfest, zu dem Freunde, Nachbarn und Verwandte eingeladen werden. In einigen Unterkünften findet man z. B. die Sobrasada auf dem Frühstücksbuffet, eine luftgetrocknete, streichfähige Rohwurst aus Schweinefleisch mit Paprikapulver.
Eine Fest für Vegetarier ist der mallorquinische Gemüseeintopf Tumbet, bestehend aus Paprika, Auberginen, Kartoffeln und reichlich Knoblauch.
traditionelle Paprikawurst, Sobrasada und reichlich Gemüse prägen die mallorquinische Küche
Die Mallorquiner essen viel Gemüse und Salat – Tomaten, Paprika, viel Grünes und etliche Bohnenarten. In die traditionellen Gerichte der Insel gehören häufig Weiß- oder Grünkohl. Als Mallorcas Nationalgericht darf man „pa amb óli“ – Brot mit Öl – bezeichnen, dunkles geröstetes Brot, das mit einer frisch aufgeschnittenen Tomate und Knoblauch bestrichen und mit Olivenöl beträufelt wird. Eine perfekte Vespermahlzeit bei einer Wanderung.
Pa amb óli – veggie oder mit jámon
Flor de Sal – Salz als Souvenir
Einen hohen Bekanntheitsgrad hat das „Flor de Sal de Es Trenc“ in den letzten Jahren erreicht. Die feinen Salzkristalle werden per Hand in den Salinen im Inselsüden geschöpft. Es gibt sie pur oder aromatisiert mit z. B. Zitrone, Kräutern, Oliven, und und und… eine wunderbares Souvenir für die Daheimgebliebenen.
Salzernte in den Salinen
Nicht vergessen sollte man ein alkoholisches Getränk, dass auf den Balearen weit verbreitet ist: der Hierbas. Ein Anislikör, der mit diversen Kräutern mazeriert wird. Es gibt kein festes Rezept, jeder Hersteller verwendet eine andere Kräuterkomposition. Hierbas wird von den Mallorquinern gerne auch zuhause in Hausbrennereien produziert. Wenn ihr auf ein Glas eingeladen werdet, sagt nicht nein 😉
Wer nun Hunger oder noch besser Appetit bekommen hat, und die Kulinarik Mallorcas kennen lernen möchte, dem sei unsere Reise „Wandern mit Genuss“ empfohlen.
Bon profit!
Nicole