Das erlebst du
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Flug nach Island, Übernachtung in Keflavik (1 Ü).
Unser Abenteuer Grönland beginnt am Flughafen von Keflavik. Hier startet unsere Turbopropmaschine und bringt uns in gut 1 1/2 Stunden Flugzeit an die Ostküste Grönlands. Auf unseren letzten 35 Flugkilometern können wir beim Blick aus dem Fenster bereits den Treibeisgürtel unter uns sowie die schroffe Bergwelt der größten Insel der Welt erblicken. Schließlich landen wir auf der kleinen Insel Kulusuk. Von hier aus geht es per Bootstransfer oder Helikopterflug weiter nach Tasiilaq (9 Übernachtungen).
Heute gilt es, uns mit Tasiilaq, der „Hauptstadt“ Ostgrönlands, vertraut zu machen. Ohne Zweifel ist es übertrieben, bei der kleinen Inuitsiedlung mit kaum 2.000 Einwohnern von einer Stadt zu sprechen, und doch gibt es so viel zu entdecken: Wie lebt man eigentlich in einer grönländischen Siedlung? Wie funktioniert das Zusammenleben einer jahrhundertealten Kultur am Ende der Welt? Am Nachmittag schnüren wir die Wanderstiefel und erkunden auf unserer Einstiegswanderung die unmittelbare Umgebung von Tasiilaq. Einem kleinen Pfad folgend, durchwandern wir das Blumental und bestaunen die wider Erwarten vielfältige Blütenpracht des kurzen arktischen Sommers (GZ: 2 Std., +/- 100 m). Abends erfahren wir in gemütlicher Runde Genaueres zur wechselvollen Besiedlungsgeschichte Grönlands.
Wir müssen 4.000 Jahre Geschichte in nur 12 Reisetagen unterbringen, also legen wir besser direkt los. Wie könnte das besser gehen als mit Anschauungsunterricht vor Ort. Per Motorboot gelangen wir zur abgelegenen Gustav Holm Varde. 1884 erreichte Gustav Holm im Rahmen der sogenannten „Frauenboot-Expedition“ als erster Europäer die ostgrönländische Inuit-Siedlung Tasiilaq. Die abenteuerliche Expedition, die zur Entdeckung einer der isoliertesten menschlichen Gesellschaften führte, können wir an Holms Überwinterungsplatz 1884/1885 hautnah nacherleben. Immer das rauhe, niemals ruhende Polarmeer im Blick, brechen wir zu einer Wanderung an diesem geschichtsträchtigen Ort auf (GZ: 2 Std., +/- 50 m). Am Abend berichtet unsere Reiseleitung von der verblüffenden Entdeckungs- und Kolonisationsgeschichte Grönlands durch die Europäer.
Am Vormittag bekommen wir weitere Einblicke in die Kultur der Einheimischen beim Besuch einer Schnitzerwerkstatt. Lauter als in der Werkstatt wird es beim Besuch der überall im Dorf anzutreffenden Huskies und ihren Schlitten. Für die Tiere ist Sommerpause, doch wir erfahren natürlich dennoch alles Wissenswerte um die Bedeutung der Hunde und Schlitten für das Überleben der Inuit. Apropros Überleben: Wie ist es den Inuit eigentlich gelungen, über viele Jahrhunderte in einer so unwirtlichen Umgebung, bei extremen Temperaturen und ohne jegliche technische Hilfsmittel zu überleben? Aufschluss gibt uns ein Besuch im kleinen, aber feinen Museum von Tasiilaq. Es ist beeindruckend, welches Know-How entwickelt und von Generation zu Generation weitergegeben wurde. Ein unverzichtbares Mittel für die Jagd war das Kajak – eine grönländische Erfindung. Wir bestaunen Selbiges ebenso wie ein Umiak, das sogenannte Frauenboot. Eindrucksvoll ist auch der Besuch im Nachbau eines Erdhauses, der traditionellen Winterbehausung der Inuit. Am Abend tauchen wir noch tiefer in die grönländische Seele ein und hören Sagen, kuriose Geschichten und werden in die Geheimnisse des Schamanismus eingeweiht.
Heute ruft die unberührte arktische Natur. Auf einer Rundwanderung am Fuße des markanten Berges Aamangaaq erleben wir Ostgrönlands wilde Seite. Flüsse, verschiedenfarbige Seen, schroffe Berghänge und sanfte Täler sind unsere ständigen Wegbegleiter. Wir halten Ausschau nach den tierischen Bewohnern (GZ: 4 1/2 Std., +/- 300 m).
Nachdem wir bereits die Tiere zu Lande und zur Luft behandelt haben, konzentrieren wir uns heute auf die Meeresbewohner entlang der grönländischen Ostküste. Gemeinsam mit einem erfahrenen Jäger begeben wir uns auf eine Wal- und Robbenbeobachtungstour. Dank der kleinen, offenen Motorboote sind wir ganz nah dran am Geschehen: Eisberge aller Größen und Farben treiben vorüber. Nun heißt es Augen auf und Ausschau halten: nach Robben, die sich gern auf den Eisschollen sonnen und natürlich nach Walen, die ihren Blas gen Himmel schicken. Buckelwal, Minkwal und Finnwal nennen unter anderen Ostgrönland ihr zu Hause. Am Abend diskutieren wir gemeinsam Bedeutung und Perspektiven der traditionellen Jagd für die grönländische Identität.
Eine lange, aber unglaublich spektakuläre Bootsfahrt führt uns zunächst zu den imposanten Gletschern Karale und Knud-Rasmussen. Die Eisfront des Knud-Rasmussen-Gletschers ist gut und gerne zwei Kilometer breit und ragt 30 Meter in die Höhe. Immer wieder knistert es in der riesigen Eiswand und kleine Stücke fallen ins Meer. Auf dem Rückweg gehen wir bei Ikateq an Land und erkunden die verlassene amerikanische Airbase. Wir entdecken eine ehemalige Landebahn, von Sturm und Eis zerstörte Gebäudereste und rostige Oldtimer inmitten der absoluten Stille und Einsamkeit. Doch wie kommt eine amerikanische Airbase mitten ins grönländische Nichts? Unsere Reiseleitung klärt uns auf über die strategische Bedeutung der Insel im Zweiten Weltkrieg wie auch im Kalten Krieg. Am Abend erfahren wir dann, welche Bedeutung das Inlandeis für unser Klima und das Leben der Inuit hat.
Selbst ist der Wikinger: eine weitere Wanderung, ein fakultativer Bootsausflug in die Jägersiedlung Tinit oder sich einfach bei einem Spaziergang durch den Ort treiben lassen? Wir entscheiden selbst.
Ein kurzer Bootstransfer bringt uns auf die gegenüberliegende Seite des Kong-Oscar-Fjords. Kaum 15 Minuten dauert unsere Fahrt, und doch befinden wir uns schlagartig inmitten purer Wildnis. Saftige Wiesen im Vordergrund, steil aufragende Bergspitzen im Hintergrund – man kann sich nicht sattsehen. Ein letztes Mal erfreuen wir uns an der unberührten Schönheit dieses magischen Fleckens Erde und wandern gemütlich rund um den Kong-Oscar-Fjord zurück nach Tasiilaq (GZ: 4 Std., +/- 200 m). Zum Abschied von Grönland erleben wir am Abend einen Trommeltanz im Roten Haus.
Es heißt Abschied nehmen vom Roten Haus und seinen Mitarbeitern. Ein Bootstransfer oder ein Helikopterflug bringt uns nach Kuluusk, wo bereits unser Flugzeug in Richtung Island wartet. In Keflavik angekommen, bringt uns ein Transfer in unser Hotel (1 Übernachtung).
Per Transfer fahren wir hinaus zum internationalen Flughafen Keflavik und treten von hier unseren Rückflug gen Heimat an.