Von Lao-Tse bis Seneca, von Heinrich Heine bis Luis Trenker, vom Volksmund bis zum unbekannten Bergwanderer: Immer wieder wird über das Gehen, das Wandern oder den nächsten Schritt philosophiert. „Schlauberger-Sprüche“ oder Weisheiten? Entscheide selbst!
Wenn man beim Wandern mal drüber nachdenkt – und Nachdenken und Wandern passen ja hervorragend zusammen – kommt dem belesenen Outdoorer schnell auch mal dieser oder jener Spruch in den Sinn, den man gut auf´s Wandern beziehen kann.
Nicht alle Aussagen stammen von passionierten Wanderern. Einige Denker sind wahrscheinlich sogar vergleichsweise wenig zu Fuß gegangen. Aber mit etwas gutem Willen kann man alle der folgenden Leitsätze auf´s Wandern oder Bergsteigen beziehen:
In den Bergen ist jeder Schritt ein Kunstwerk (Unbekannter Bergführer).
Bei einem Gespräch in einer Wandergruppe über Gehtechnik und Trittsicherheit kam dieser Spruch auf den Tisch. Eine Mitwanderin hatte ihn von einem ihrer früheren Bergführer gehört.
Mir gefällt er besonders gut, weil er zeigt, dass man sich um das Gehen und das Setzen der Füße viele Gedanken machen kann. Wandern ist mehr, als einen Schritt vor den anderen zu setzen. Zu einer sicheren und kraftsparenden Gehtechnik gehören Theorie und Praxis, Erfahrung und psychomotorische Fähigkeiten, Strategie und Taktik und vieles mehr … außerdem bietet die Konzentration auf das Gehen fast meditative Erlebnisse.
Viele Steine, müde Beine, saure Weine, Aussicht: keine. Heinrich Heine.
Tja, hier erkennt man, dass das Wandern nicht immer unbedingt dauerhaft Spaß machen muss. Aber vielleicht trägt das ja auch zu seinem Reiz bei. Strapazen und Entbehrungen gehören genau so zu bereichernden Outdoor-Erlebnissen wie Genuss, Freude und Euphorie. Nicht nur, weil es so schön ist, wenn der Schmerz nachlässt. Oder weil der Glühwein nie so gut schmeckt wie nach einer nasskalten Wanderung!
Heinrich Heine zumindest hat sich von seiner Harzreise nicht abschrecken lassen und hat immer wieder auf´s neue seine Wanderschuhe geschnürt. Den Spruch ließ er als Momentaufnahme im Gästebuch des Brockenhauses zurück.
Was Du für den Gipfel hältst, ist nur eine Stufe (Seneca).
Ich weiß nicht, ob der aus Spanien stammende römische Philosoph Bergsteiger war. Man könnte es aber fast vermuten.
Wie oft glaubt man beim Aufstieg „Da vorn der Buckel muss der Gipfel sein – dann haben wir´s geschafft!“ … aber dann kommt dahinter noch eine Stufe … und noch eine … und der Gipfel will sich einfach nicht zeigen …
Ich verstehe den Spruch aber nicht als Entmutigung. Vielmehr ruft er dazu auf, dran zu bleiben, die Kräfte einzuteilen, seinen Weg zu gehen, und sich nicht entmutigen zu lassen. Irgendwann steht man dann ja doch auf dem Gipfel!
Das soll es für heute gewesen sein, aber: Fortsetzung folgt. Schließlich habe ich Euch noch nicht geschrieben, was Lao-Tse, Trenker oder der Volksmund zum Wandern sagen.
Kennt Ihr auch noch andere Weisheiten, die zum Wandern passen? Immer her damit! Vielleicht können wir bald eine Sammlung veröffentlichen …
Es grüßt …
… Euer Andreas