Urlaub im Februar – in diesem Jahr fiel meine Wahl nicht auf ein warmes Reiseziel, wie zum Beispiel die Kanaren, sondern ich wollte einmal Schweden im Winter erleben: Jede Menge Schnee, zugefrorene Seen, trockene Kälte und wandern auf Schneeschuhen!
Durch die große Vielfalt im Programm und die hübsche Unterkunft habe ich mich schnell für diese Reise in Schwedisch-Lappland entschieden.
Die Reise ist absolut wundervoll – alle Aktivitäten sind übrigens ohne Vorkenntnisse machbar. Ich persönlich war vorher noch nie auf Schneeschuhen oder Langlaufskiern unterwegs und habe auch zum ersten Mal in meinem Leben einen Hundeschlitten gesteuert.
Die Unterkunft
Das Haupthaus des Eco-Hotels „Granö Beckasin“
Das Eco-Hotel „Granö Beckasin“ wurde 2014 erbaut. Es ist teil eines Tourismus-Konzeptes, welches zur Rettung des Dorfes, das von Abwanderung und Schulschließung bedroht war, erarbeitet wurde – mit Erfolg: Arbeitsplätze wurden geschaffen, in die Schule gehen aktuell 53 Kinder.
Wie man auf den Fotos unserer Homepage sehen kann, sind die Zimmer klasse. Geräumig, modern, hell und ausgestattet mit einen Wasserkocher. Päckchen mit Kaffee, Tee, Kakao, Zucker werden bereits gestellt.
Absolute Highlights in diesem Hotel: Die Mitarbeiter und das Essen
Fußweg von den Zimmern hinunter zum Haupthaus
Alle Mitarbeiter sind sehr freundlich, familiär, herzlich. Man merkt, sie sind mit Liebe dabei. Einige sprechen deutsch, sonst englisch. Das Essen (Vollpension) war immer abwechslungsreich, regional geprägt, hochwertig, etwas „fürs Auge“ und LECKER!
Fußläufig im Ort liegt, ca. 10 Gehminuten entfernt, ein kleiner Supermarkt und die Station mit der „Kleiderkammer“, den Huskys und den Schneemobilen ca. 15 Gehminuten entfernt .
Die Anreise nach Schweden im Winter
Landung aller Gäste um 17:10h in Umea nach Umstieg in Stockholm. Begrüßung durch unsere Reiseleiterin Heike, dann eine Stunde Busfahrt zum Hotel. Wir bezogen unsere Zimmer, dann trafen wir uns zum Abendessen.
Vorstellungsrunde, Dorfrunde, Nachmittags Schneeschuhwandern
Die Leihausrüstung zum Schneeschuhwandern
Nach dem Frühstück machten wir ein Treffen im schönen Glashaus zur Vorstellung des Programms, der fakultativen Möglichkeiten/Kosten und der Gruppe. Im Anschluss gingen wir durch den Ort und zur Ausgabe der Leih-Ausrüstung (Stiefel, Hose, Jacke, Handschuhe).
Nach dem Mittagessen ging es dann in die Schneeschuhe und direkt ab Hotel eine große Runde durch die Wälder und über den zugefrorenen Fluss. Wir wechselten die Reihenfolge immer durch, so dass jede(r) mal ganz vorne gehen durfte: Als erstes durch den tiefen Schnee zu stapfen ist zwar deutlich anstrengender, man taucht aber ganz intensiv ein in die Unberührtheit der Landschaft und in die Stille.
Nach unserer Rückkehr um ca. 17:00 Uhr blieb noch etwas Zeit bis zum Abendessen. Nach dem Essen stand uns die Sauna zur Verfügung – der Blick aus dem Saunafenster auf den zugefrorenen See ist wirklich zum Genießen!
Unterwegs im Schnee in Schweden im Winter
Tageswanderung auf Schneeschuhen mit Outdoor-Picknick
Der Bus bringt uns in 20 Minuten zum Einstieg. Heute müssen wir keine neue Spuren selber machen, sondern ein Hotelangestellter ist unsere Route vorab mit dem Schneemobil gefahren, so dass wir bequem ohne zu viel Tiefschnell laufen können.
Mit den Schneeschuhen wandern
Ein Highlight: Nach einiger Zeit sehen wir zwischen den Bäumen eine Rentierherde – auch für die Reiseleiterin das erste Mal, diese frei zu sehen. Wir wandern stetig bergan, die Aussichten werden schöner und am Gipfel erwarten uns tief verschneite Bäume. Auf der anderen Seite geht es bergab bis zum See, dann über den See bis zur Waldhütte, wo wir unsere Mittagsrast machen. Das Hotel hat für uns Suppen, Tee und Kaffee in Thermoskannen vorbereitet. Diese, sowie Brennholz, haben wir gleichmäßig auf alle Rucksäcke verteilt. Unglaublich schön, am Feuer am See zu sitzen und die heiße Suppe zu essen. Ab der Hütte erreichen wir nach einer guten Stunde den Treffpunkt mit dem Bus.
Beim Outdoor-Picknick in Schweden im Winter
Huskyschlitten bzw. Schneeschuhe / Rentierfarm (fakultativ)
Auf dem Hundeschlitten durch Schwedisch Lappland!
Die Gruppe wird zur Hälfte geteilt: Ein Teil der Gruppe macht von 9-12 Uhr die Husky- Schlittenfahrt, die andere Hälfte geht mit unserer Reiseleiterin Heike auf die Schneeschuhe.
Ich gehe mit 7 weiteren Gästen zu Fuß zur Huskystation im Ort (ca. 15 Gehminuten).
Von 9 Uhr an bekommen wir eine Einweisung, das Einspannen der Hunde dauert eine gute halbe Stunde und um kurz vor 10 Uhr fahren wir los – plötzlich Ruhe: Die Hunde haben die ganze Stunde der Vorbereitung ununterbrochen laut gebellt. Voller Vorfreude wie wir auch. Sobald Sie laufen dürfen sind sie still und glücklich. Nach einer knappen Stunde halten wir, binden die Schlitten an Bäumen fest, trinken Kaffee, Tee oder Kakao.
Abenteuer durch die wunderschöne Winterlandschaft
Zurück fahren wir ebenfalls eine knappe Stunde, die meisten tauschen nun die Position zwischen Fahrer (steht hinterm Schlitten) und Mitfahrer (sitzt vorne auf dem Schlitten). Nach Rückkehr helfen wir beim Füttern und zurück in die Boxen bringen. Das Schlittenlenken ist ohne Erfahrung machbar, aber man muss sich konzentrieren, bei Fehlern kann der Schlitten kippen, vor Bäumen landen usw.
Zurück im Hotel treffen wir auf den Rest der Gruppe, genießen das tolle Mittagessen und fahren direkt im Anschluss per Bus zur Rentierfarm, eine Autostunde nordwärts gelegen.
Auf der Rentierfarm.
Im Sami-Zelt
Dort sind wir den Tieren im Gehege ganz nah, ein Sami (extra in traditioneller Kleidung) erzählt uns alles über den Alltag mit Rentieren und dem Leben als Sami, bereitet uns Kaffee über offenem Feuer zu und reicht getrocknetes Rentierfleisch.
Huskyschlitten / Schneeschuhe
Landschaft auf der Schneeschuhwanderung
Heute ist es umgekehrt: die andere Hälfte geht auf die Husky-Schlitten und Heike bietet für die anderen eine Schneeschuhwanderung an. An dieser nehmen neben mir 3 Gäste teil. Wir wollen den Gipfel des Nachbarberges erreichen, kommen aber aufgrund des hüfthohen Schnees nur langsam voran und kehren irgendwann um, um zum Mittagessen zurück zu sein.
Schneeschuhwandern – das macht Spaß!
Am Nachmittag haben wir die Wahl: freie Zeit, oder nochmals Schneeschuhwandern mit Heike, oder eine Motorschlittenfahrt (fakultativ).
Nach dem Abendessen und wer will der Sauna machen einige noch einen Spaziergang mit Hoffnung auf Nordlichter, aber es zeigen sich keine. Dennoch einfach schön, in der mondhellen, schneebedeckten Landschaft unterwegs zu sein.
Auf die Sami-Skier
Auf Sami-Langlaufskiern durch Schweden im Winter
Vor dem Hotel passen wir uns die Skier an. Wichtig zu wissen ist, dass die Winterstiefel der Leihausrüstung hier nicht passen, sie sind vorne zu breit. Bitte in jedem Fall wasserdichte Wanderschuhe mitnehmen. Wir laufen mit den Skiern unterm Arm zum Einstieg der Langlaufroute. Richtige Loipen gibt es aber nicht, aber Spuren sind auf dem breiten Weg erkennbar. Wir müssen heute nicht weit kommen, sondern wollen einfach ein Gefühl für die Skier erhalten, meistern kleine, kurze Strecken bergab und bergauf. Es ist überhaupt nicht schlimm, mal zu fallen – dann aber bitte immer zur Seite.
Zum Mittagessen sind wir wieder zurück im Hotel und haben für den Nachmittag wieder die Wahl: einige Gäste unternehmen eine fakultative, zusätzliche Husky-Schlittenfahrt, einige haben eine abendliche Husky-Schlittenfahrt gebucht, bei denen Sie gefahren werden, also nicht selber steuern.
Ich genieße diese freien Stunden und auch das Nichtstun sehr. Genau diese Mischung aus Aktivitäten und Ruhe habe ich zum „Akku-Aufladen“ gesucht. Auch heute ist nach dem tollen Abendessen die Sauna für uns geheizt.
Tagestour auf Langlaufskiern mit Outdoor-Mittagessen
Wikinger Jubiläums-Rucksack im Schnee
Da inzwischen ein Teil der Gruppe an Husten und leichtem Fieber leidet, und sich somit nur wenige die lange Skitour zutrauen, geht Heike mit 4 Gästen los auf den Sami-Skiern. Die anderen machen entweder gar nichts, oder gehen vormittags bzw. nachmittags einen Teil der Ski-Route mit den Schneeschuhen.
Auch ich bin angeschlagen und gehe vormittags mit 3 Mitreisenden auf die Schneeschuhe, wir machen die halbe Strecke von der Skitour, bis zu einem See und zurück. Wir schlürfen Tee aus unseren Thermoskannen und genießen noch einmal das winterliche Panorama.
Auch heute zeigen sich nach dem Abendessen keine Nordlichter, nur ganz leichte Lichtschemen lassen erahnen, wie faszinierend dieses Naturschauspiel ist.
Die Abreise aus Schweden
Nach dem Frühstück starten wir um 10:30 Uhr zurück zum Flughafen. Wir checken gemeinsam ein und erst beim Umstieg in Stockholm trennen sich die Wege, je nach Zielflughafen in Deutschland. Dank einem sehr guten Shuttle-System am Flughafen Stockholm hat sogar der mit 40 Minuten knappe Umstieg nach Frankfurt geklappt.
Ein besonderer Ort, eine besondere Reise. Ich bin froh, dass ich dabei war!
Schweden im Winter begeistert!
Da das Programm in absoluter Abhängigkeit zum Wetter steht, sind Änderungen im Programm immer möglich. Bei uns war es ab Mitte der Reise tagsüber zu warm: teilweise + 5 Grad Celsius. Bis auf das Eisangeln und das Skifahren auf dem See/Fluss konnten alle Programmpunkte stattfinden.
Eure Simone