Ab heute wird unser aktueller Winterkatalog verschickt, die perfekte Gelegenheit um Euch mit einem Bericht von meiner Reise im letzten Winter, trotz sommerlicher Temperaturen, Lust auf Schnee zu machen – in Finnland!
Ende Januar 2013 ging es für mich nach Finnland. Als „Frostbeule“, die eigentlich eher in warmen Gebieten unterwegs ist, hatte ich mich aus Respekt vor dem vermeintlich eisigen finnischen Winter mit reichlich warmer Ausrüstung eingedeckt. Doch die befürchtete Kälte blieb aus, mit durchschnittlich zwischen -3 und -1 Grad haben wir eine ungewöhnlich warme Woche erwischt. Leider blieb auch die Wolkendecke hartnäckig, und damit die Sonne, und auch die von vielen heiß ersehnten Nordlichter, dahinter verborgen. Doch auch so haben wir die Woche voller abwechslungsreicher Aktivitäten und Entspannung voll genossen – wie die folgenden Bilder zeigen!
Wohnen in Finnland: Metsäkartano – das „Landgut im Wald“
Im Osten Finnlands, ca. 1,5 Autostunden von unserem Zielflughafen Kuopio entfernt, liegt das Resort Metsäkartano. Direkt am See und sonst nur von Wald umgeben, empfängt uns gleich eine unbeschreibliche Ruhe, kein Flugzeug oder Auto ist zu hören. Auch wenn die Zimmer eher einfach sind, fühlt man sich sofort wohl und die freundlichen Mitarbeiter tragen ihren Teil zur entspannten Atmosphäre bei.
Die Gruppe wohnt in einem großen Blockhaus, jedes Zimmer hat ein eigenes Bad mit Dusche. Es gibt eine kleine Gemeinschaftsküche in der man sich einen Tee zubereiten kann, und einen Aufenthaltsraum mit Kamin. Im Hauptgebäude erwartet uns ein Frühstücksbüffet, am Abend kann man sich ebenfalls am Büffet bei verschiedenen Hauptgerichten und aus-gefallenen Salaten bedienen. Wem auch mittags nach einer Kleinigkeit ist, der kauft sich am Kiosk einen Snack oder schlägt beim Mittagsbüffet zu.
Zum Einstieg in die Winteraktivitäten verlassen wir uns auf die eigenen Füße. Wir starten zunächst auf dem geräumten Weg, schon nach kurzer Zeit biegen wir jedoch ab auf einen schmalen Pfad in den Wald, erkennbar eigentlich nur an den roten Markierungen an den Bäumen. Unser Reiseleiter stapft voran, warme Schuhe und Gamaschen sind hier wichtig. Die nachfolgenden Wanderer müssen sich auch noch ganz schön anstrengen, wer am Ende geht, hat schon einen guten Trampelpfad vor sich. So kann jeder nach Lust und Kondition seinen Platz in der Gruppe finden. Unsere Runde führt durch tiefverschneiten Birken- und Nadelwald, und auch die ersten Tierspuren lassen sich schon entdecken.
Langlauf
Ich hatte es noch nie zuvor ausprobiert und war etwas skeptisch. Doch unser Reiseleiter führte uns gut in die Technik ein und die Loipe führt durch einen traumhaften Wald mit tief verschneiten kleinen Tannen, durch absolute Stille. So lernt man schnell die Vorzüge dieser Fortbewegungsart kennen und Spaß macht es auch noch! Wer noch nicht genug hat, kann auf eigene Faust jederzeit die Langlaufski und Schuhe ausleihen und noch eine Runde drehen, die gesamte Ausrüstung wird vor Ort gestellt.
Schneeschuhwandern
Quer über den See, bergauf und bergab, über Wege und durch Wälder. Mit den Schneeschuhen hat man in jedem Gelände sicheren Halt und sinkt nicht im Schnee ein – ebenfalls eine gute Möglichkeit die finnische Winterwelt zu erkunden.
Cross-Country Ski
Eindeutig mein liebstes Fortbewegungsmittel im Schnee! Mit den extra-breiten, kurzen Skiern ist man nicht an die Loipen gebunden, sondern kann nach Lust und Laune durchs Unterholz stapfen, oder auch quer über den See. Und wenn es bergab geht auch mal ein Stück fahren!
Was wird Dein Favorit?
Entspannung und weitere Aktivitäten
Sauna und Massage
Nicht fehlen bei einer Reise nach Finnland darf natürlich die Sauna am See. Die hatten wir mit unserer Gruppe für uns, jeden Abend wurde sie für uns angeheizt. Ein Mutiger, der im Anschluss ein Bad im Eisloch nimmt, hat sich aber nicht gefunden… Auch die verschiedenen Massagen, die angeboten werden, stießen auf große Zustimmung.
Yoga
Zwei Yoga-Stunden hat die eigens angereiste, finnische Yoga-Lehrerin mit uns gemacht. Der eine oder andere hat die zweite ausfallen lassen, es ist ja nicht alles etwas für jedermann. Für mich waren die Dehnungs- und Entspannungsübungen aber der perfekte Ausgleich zu den Aktivitäten im Schnee.
Curling
Viel Spaß hatten wir beim Curling, was auf dem festgetretenen Schnee sehr gut funktioniert.
Souvenir
Die Ergebnisse waren ausgefallen aber konnten sich alle zeigen lassen. Hauptsache jeder hat sein eigenes, selbst gefeiltes und geschnitztes Souvenir aus Speckstein oder Knochen erstellt.
Eisangeln
Den großen Fang haben wir nicht gemacht, aber es ist ein Erlebnis mit einem großen Bohrer ein Loch in die Eisdecke zu machen, den Köder bis kurz über den Seegrund abtauchen zu lassen, sich in Geduld zu üben und die Weite des Sees zu bewundern.
Bogenschießen und Klettern
Wer mit den Outdoor-Aktivitäten noch nicht ausgelastet ist, der kann in der kleinen Sporthalle weitermachen: Unter fachmännischer Anleitung haben wir uns beim Bogenschießen und an der Kletterwand getestet, oder einfach vor dem Abendessen noch ein Match Badminton, Basketball oder Fußball gespielt…
Piroggen backen
Trotz Rezept wird unser Teig nicht so richtig schön – die Küchenchefs zeigen uns wie es richtig geht! Das Ergebnis genießen wir beim Kammi-Dinner, am Feuer in der Waldhütte zu frischem Lachs.
Husky-Schnuppertour
Für mich ein weiteres Highlight, das man optional am freien Tag probieren kann: Einmal auf einem Hundeschlitten stehen und mit erstaunlichem Tempo durch den Schnee gleiten. Dazu die freundlichen, hoch motivierten Huskys kennen lernen und einen Einblick in ihr Leben gewinnen – das mach Lust auf mehr!