Auch über 50 Jahre nach Bernhard Grzimeks Fernsehsendung „Ein Platz für Tiere“ und dem Oscar-prämierten Film „Serengeti darf nicht sterben“, bleibt der Name Grzimek fest mit Tansania verbunden. Wie kein anderes Land steht Tansania für Tierbeobachtungen und Begegnungen mit Wildtieren und den Big Five. Ich durfte mich auf die Safari meines Lebens begeben!
Ein Traum wird wahr – Serengeti!
Das Abenteuer beginnt…
12. Februar 2023 – Während zuhause gerade Temperaturen um den Gefrierpunkt herrschen, schlägt mir am Kilimanjaro Airport schwülwarme Luft entgegen. Die grelle Sonne blendet ungemein und ich habe meine Sonnenbrille im Koffer… Mist! Es ist der Auftakt zu einer Reise, wie ich sie bisher noch nicht erlebt habe. Doch dazu später mehr. Schnell sind die Einreiseformalitäten erledigt, E-Visum sei Dank, und kurze Zeit später steh ich zusammen mit 13 weiteren Gästen erwartungsvoll am Ausgang. Unser erster Übernachtungsort ist das 45 Minuten entfernte Moshi, von wo aus man schon den schneebedeckten Kilimanjaro erblicken kann – Afrikas höchsten Gipfel. Doch dieses Mal reise ich nicht um mich einer sportlichen Herausforderung zu stellen – nein, ich will Tiere sehen und zwar satt!
Pause im Schatten mächtiger Baobabs
Daher begeben wir uns am nächsten Morgen in Richtung Osten, in die grünen Usambara-Berge. Als Tansania noch Deutsch-Ostafrika hieß, zogen sich die deutschen Siedler gerne in die „Sommerfrische“ hierhin zurück. Malariafrei, gute Ackerböden und eine durchgängige Wasserversorgung mit Quellwasser waren damals die Anziehungspunkte. Uns locken heutzutage eher die endemische Flora und Fauna mit Ihren berühmten Chamäleons. Auf zwei Wanderungen durchstreifen wir die Landschaft und Wälder und können uns so an die sommerlichen Temperaturen akklimatisieren. Die Herzlichkeit und Gastfreundschaft unserer Gastgeber der Mullers Mountain Lodge tun ihr Übriges, um den Einstieg in unsere Reise perfekt zu gestalten.
v. l. typisches Mittagsessen in Tansania, Chamäleons hautnah, Gipfelglück in den Usambara-Bergen
Jambo, Jambo – Safari!
Nach einer Zwischenübernachtung in Moshi, steigen wir um in All-Rad-Jeeps und das Abenteuer Safari beginnt. Über Arusha erreichen wir unseren ersten Nationalpark, den Lake Manyara – Heimat der Baumlöwen. Mittlerweile ist dieses Verhalten, dass Löwen sich in Bäume legen, auch in anderen Regionen beobachtet worden, hier wurde es jedoch zum ersten Mal dokumentiert. Als wir unser Hub-Dach zum ersten Mal aufstellen und die Pirschfahrt beginnen, vibriert die Spannung unter uns Reisenden. Welches Wildtier werden wir als erstes sehen? Lassen sich die Löwen blicken? Bekommen wir alle der Big Five vor die Linse? Bereits nach wenigen Fahrmetern im Park lassen sich die ersten Paviane, Meerkatzen und auch Elefanten blicken. Auftakt gelungen!
Das erste Safari-Abenteuer in Tansania
Der nächste Tag steht ganz im Zeichen der Elefanten. Der Tarangire-Nationalpark ist landschaftlich ganz anders gegliedert als der Lake Manyara Nationalpark. Grüne Hügel, durchsetzt mit zahlreichen Flussläufen und gigantischen Baobabs prägen hier das Bild – ein Eldorado für Dickhäuter. Und die bekommen wir auch zu sehen! Herden von bis zu hundert Tieren ziehen durch den Park und lassen sich nicht im Geringsten von den Touristenfahrzeugen aus der Ruhe bringen. Von majestätischen Bullen über wenige Wochen alte Jungtiere sehen wir Elefanten satt! Ein absolutes Highlight der Reise.
Absolutes Highlight im Tarangire-Nationalpark: Elefanten
Serengeti darf nicht Sterben!
Nun soll es also in die legendäre Serengeti gehen… Die Erwartungen sind groß – die Realität noch spektakulärer! Auch wenn man schon zahlreiche Dokumentationen und Berichte über die Serengeti gelesen und gesehen hat, so ist man doch schier überwältigt von der Weite! Vier ganze Tage widmen wir der „endlosen Steppe“ und begeben uns auf Pirschfahrten zu Gnus, Zebras, Löwen und Leoparden. Was soll ich sagen – wir kamen, sahen und knipsten. Meine Kamera klickt und der Tacho zeigt bald schon eine vierstellige Zahl an Fotos an. Hyäne beim Baden, Sekretär im Landeanflug, Löwin im Jagdmodus… für Tierfotografen ein absolutes Paradies und mit nichts in der Welt zu vergleichen. Ein fakultatives Highlight ist die Heißluftballonfahrt zum Sonnenaufgang. Ein unglaubliches Gefühl, wenn man fast lautlos über die langsam erwachende Steppe hinweggleitet und aus der Vogelperspektive Hippos, Strauße und Antilopen beobachten kann. Definitiv ein „Once in a Lifetime“-Moment!
Eine Safari in der Serengeti enttäuscht nie!
Unser letztes Safariabenteuer führt uns in den „größten Zoo der Welt“ – den Ngorongoro-Krater. Hier bekamen wir die letzte Gelegenheit, unsere Sichtungen der Big Five mit einem Nashorn zu vollenden. Und was soll ich sagen, „wenn Engel reisen…“stand da ein Nashorn auf dem Weg. Gruppe happy und ich erst recht. 😊
Tiererlebnisse satt – zu Fuß oder per Allrad-Jeep
Time to Relax
Nach der Safari ist vor der Entspannung – so könnte der Titel der folgenden Tage lauten. Unsere „tierischen“ Abenteuer vergehen wie im Flug. Die sternenklaren Nächte in den Luxus-Safarizelten mit nächtlichem Hyänengekicher und Löwengebrüll werde ich mein Leben lang nicht mehr vergessen! Doch bevor es zurück ins winterliche Deutschland geht, gönnen wir uns noch Entspannung auf Sansibar. Für viele ein absolutes Sehnsuchtsziel mit kristallklarem Wasser und puderzuckerweißem Sand. Nach einem Kulturtag in Stonetown mit seinen verwinkelten Altstadtgassen und morbidem Charme, nehmen wir noch an einer interessanten Spicetour auf der „Gewürzinsel“ teil. Hier erfahren wir alles über den Anbau und die Verwendung von Nelken, Zimtrinde und Kardamom.
Auf Spicetour in Sansibar
Die übrigen Tage relaxen wir einfach nur noch in der Sonne und genießen den gelungenen Abschluss einer erlebnisreichen Reise.
Pole pole – Time to Relax
Fazit: Eine unvergessliche Reise mit absolutem Highlight-Charakter!
Eure Nicole