Da sich die Auswahl der Gewürze mit „J“ auf das in Deutschland eher selten vorkommende „Jiaogulan“ aus Südchina und das allseits bekannte „Johanniskraut“ beschränkt, geht es heute zur Abwechslung um ein multikulturelles Gericht aus Amerika — Jambalaya! Hast du schon mal davon gehört? Es handelt sich dabei um ein Reisgericht, welches aus der Cajun-Küche und der kreolischen Küche bekannt ist.
Diese zwei Küchen stammen aus dem amerikanischen Südstaat Louisiana, welcher heute von zahlreichen Kulturen und deren Sitten, Bräuchen und Kulinarik geprägt ist. Hier siedelten sich damals unterschiedlichste Völker, wie zum Beispiel Franzosen, Spanier und Amerikaner an.
Ursprünglich gab es die Cajun-Küche nur in Cajun Country, die kreolische Küche kommt aus New Orleans und im Norden Louisianas fand man die traditionelle Südstaatenküche vor. Heute haben sich durch die bunte Mischung der Menschen und Kulturen die Küchentraditionen in Louisiana stark miteinander vermischt.
Kreolische und Cajun-Küche
Die Cajun-Küche ist bekannt für ihre ländliche, robuste Art und stammt von französischen Siedlern. Sie ist einfach sowie rustikal gehalten und besteht aus lokalen Zutaten. Auf Grund der Nähe zum Golf von Mexiko sind zum Beispiel Meeresfrüchte wie Krebse, Krabben oder auch Austern sehr beliebte Zutaten! Weiter im Inland greift man eher zu Fleisch, wobei nahezu alle Teile der geschlachteten Tiere verarbeitet werden.
Die kreolische Küche ist im Vergleich etwas gehobener und orientiert sich stärker an der klassisch französischen Küche. Vertreten ist sie vor allem in New Orleans. Gemeinsamkeit der beiden Küchen ist die „Heilige Dreifaltigkeit“ (Holy Trinity), welche die Grundlage für viele Gerichte wie zum Beispiel Jambalaya, Gumbo oder Dirty Rice bildet. Sie besteht aus feingehackten Zwiebeln, Gemüsepaprika und Staudensellerie. Diese Zutaten werden in Fett oder Öl angeschmort.
Die Herkunft des Jambalaya – Wer hat’s erfunden?
Über die Herkunft des Gerichts gibt es zahlreiche Geschichten und Theorien, aber viele glauben, dass sich das Gericht von der spanischen Paella ableitet. Und sich vermutlich in der Zeit der spanischen Herrschaft im amerikanischen Südstaat einbürgerte.
Andere wiederum glauben, dass es sich um eine Kombination der Wörter jambon (Französisch für Schinken), à la (Französisch für „nach Art von“) und yaya (Westafrikanisch für Reis) handelt.
Herzhaftes One-Pot Gericht
Immer beliebter werden in letzter Zeit die sogenannten One-Pot Gerichte. Das sind meist sehr einfache, schnelle Gerichte bei denen man alle Zutaten in einem Topf zubereitet. Also super für alle Berufstätigen und Kochmuffel!
Bei Jambalaya handelt sich um ein kostengünstiges One-Pot-Gericht, welches sich je nach vorhandenen Zutaten abwandeln lässt. Aber das große Durcheinander kommt nicht von ungefähr! Denn akadische Flüchtlinge hatten großen Einfluss auf die Cajun-Küche. Unter ihnen waren viele Jäger, Fischer und Farmer, welche die Ressourcen Süd-Louisianas kreativ zu nutzen wussten.
Auch das Landschaftsbild (Flachland, Sümpfe, Wildnis und Meer) prägte die Nahrungssuche der Menschen. Schließlich mussten viele Familien versorgt werden und so war Einfallsreichtum von jedem gefragt.
Entstehung
Genau deswegen ist Jambalaya so ein vielfältiges One-Pot-Gericht, welches immer auf Reis basiert. Es wird mit Gemüse und Fleisch, Fisch oder Meeresfrüchten geschmort. Die beliebtesten Gemüsesorten sind Staudensellerie, Paprika, Tomaten und Karotten.
Gewürzt wird, wie bereits erwähnt, mit der „Heiligen Dreifaltigkeit“, gerne auch mit Knoblauch.
Zur Einlage benutzt man zum Beispiel geräucherte Wurst wie Andouille, Huhn, Schinken oder Meeresfrüchte wie Shrimps und Crawfish. Ganz exotisch wird es wenn Alligator als Einlage genutzt wird. Zum Verfeinern nutzt man gerne Tabasco- oder andere Chilisaucen. Dies gibt dem Jambalaya einen scharfen, leicht säuerlichen Geschmack.
Der Unterschied zwischen dem kreolischen Jambalaya und dem aus der Cajun-Küche ist einfach erklärt: In der kreolischen Jambalaya sind Tomaten fester Bestandteil des Gerichts, nicht aber bei der Cajun-Küche. Sie wird deswegen auch oft „Red Jambalaya“ genannt.
Ansonsten unterscheiden sie sich minimal in der Art und Weise der Zubereitung der einzelnen Zutaten. Hier gibt es mittlerweile eine Vielzahl verschiedenster Variationen.
Übrigens: Hank Williams, US-amerikanischer Country-Musiker und Songwriter, hat dem Jambalaya sogar ein ganzes Lied gewidmet! Für die, die mal reinhören wollen: der Song heißt „Jambalaya (on the Bayou)“.
Nun will ich dich auch nicht länger auf die Folter spannen! Du willst wissen wie man so eine Jambalaya selbst kocht… Dafür habe ich ein Rezept gewählt, bei dem man das Fleisch ganz einfach weg lassen kann. So kommt wirklich jeder auf seine Kosten!
(Red) Jambalaya Rezept
Zutaten:
250 – 300 Gram Langkornreis
1 EL Olivenöl
1 große Zwiebel, klein gehackt
3-4 Knoblauchzehen, klein gehackt
2 Staudensellerie, in Ringe geschnitten
3 Paprikas (egal welche Farbe)
Andouille Wurst, geschnitten
(als vegetarische Alternative bietet sich hier z. B. Räuchertofu an, oder die Wurst einfach weg lassen)
1 Dose (400g) gehackte Tomaten
1 EL geräuchertes Paprikapulver
250 Gramm Champignons
1 Dose (400g) Kidneybohnen
2 EL Sojasauce
1 EL Oregano
1 EL kreolische Gewürzmischen (optional)
1 EL Thymian
Etwas frisch gehackte Petersilie, Salz und Pfeffer
Geschnittene Frühlingszwiebeln
Tabasco oder Chilisauce (optional)
Zubereitung:
1. Öl in einem Topf oder einer hohen Pfanne erhitzen, dann die Zwiebeln und den Knoblauch ca. eine Minute anbraten. Staudensellerie und Paprika hinzufügen und mit etwas Salz und Pfeffer würzen. Jetzt die klein geschnittene Andouille Wurst oder die vegetarische Alternative hinzugeben. Alles für ein paar Minuten anschwitzen, bis die Zwiebeln weich und glasig sind.
2. Füge die Tomaten (mit Saft) und das geräucherte Paprikapulver hinzu. Alles ein wenig köcheln lassen.
3. Kidneybohnen und Sojasauce hinzufügen und alles gut umrühren. Nun Oregano, die kreolische Gewürzmischung und Thymian hinzugeben. Danach werden die Pilze hinzugegeben. Alles nochmal kurz zum Kochen bringen.
4. Gegebenenfalls nochmal Salzen. Die Mischung sollte etwas salziger und kräftiger als gewünscht sein, sonst wird der Reis fade schmecken! Nun den Reis mit genügend Wasser hinzugeben, umrühren und zum kurz zum Kochen bringen.
5. Deckel schließen und auf mittlerer Stufe den Reis mit der Brühe für ca. 20 Minuten köcheln lassen. Der Deckel wird während dieser Zeit nicht abgenommen.
6. Hitze ausschalten und den Topf unberührt für weitere 10 Minuten stehen lassen. Dann den Deckel abnehmen und den Reis mit einer Gabel etwas aufplustern. Die Petersilie und die Frühlingszwiebel unterrühren.
7. Fertig! Das Jambalaya wird heiß serviert. Wer möchte kann es mit etwas Tabasco oder Chilisauce verfeinern.
Also worauf wartest du noch? Nachkochen und dieses multikulturelle Gericht genießen! Erzähl mir in den Kommentaren wie dir die Jambalaya geschmeckt hat.
Bis dann!
Eure Jacqueline