Dass wir für unseren Planeten verantwortlich sind, sollte mittlerweile jedem klar sein. Nachhaltigkeit, ökologischer Fußabdruck, CO2-Ausgleich, Achtsamkeit… alles Begriffe die wir alltäglich hören. Doch wie kann man Reisen bewusster gestalten, ohne sofort auf Fernreisen zu verzichten oder sich ausschließlich vegan zu ernähren? In diesem Blog-Beitrag geben wir dir 10 kleine Tipps, die garantiert nicht wehtun und doch einen großen Unterschied machen. Sei gespannt!
1. Gepäck – weniger ist mehr
Manchmal erschrecken wir uns bei dem Blick auf die Waage. Und zwar nicht nur dann, wenn es um unser eigenes Körpergewicht geht, sondern auch um das unseres Gepäcks. Überlege daher vorher, was du im Urlaub tatsächlich brauchst. Je weniger du einpackst, desto leichter der Koffer. Das bedeutet, Entlastung nicht nur für dich, sondern auch für die Verkehrsmittel, die dann weniger Emissionen ausstoßen. Egal ob Flugzeug, Bahn oder Bus.
Kompaktes Reisegepäck
2. Vorbereitung ist das halbe Leben
Manchmal sind es beim Reisen die kleinen, einzigartigen Momente, die uns am längsten in Erinnerung bleiben. Nicht unbedingt die Sehenswürdigkeiten oder Highlights, sondern die unverhofften Begegnungen am Wegesrand. Setze dich daher vorab mit deinem Reiseziel auseinander, schau dir eine Reportage an oder blättere im Reiseführer. Lerne ein paar Worte in der Landessprache. Ein „Bitte und Danke“ hat schon viele Türen geöffnet…
3. Emissionen reduzieren
Ja, auch an diesem Thema kommen wir nicht vorbei. Selbstverständlich sollte man da, wo es möglich ist, auf Flüge verzichten. Statt innerdeutsch zu fliegen, lieber die Bahn nehmen, die sogar mit Ökostrom fährt.
Doch nicht alle Reiseziele sind mit Bus und Bahn zu erreichen. Muss man daher komplett auf Fernreisen verzichten? Wir sind der Meinung, dass muss nicht sein. Denn in den Passagierflügen werden auch oft Transportgüter mitbefördert, die sonst nur weitere Cargoflüge verursachen würden. Wie also ruhigen Gewissens fliegen?
Die wichtigste Regel lautet: Je weiter der Flug, desto länger sollte man vor Ort bleiben. Zudem empfehlen wir eine CO2-Kompensation über einen anerkannten Anbieter z. B. die Ofenmacher.
Nachhaltigkeit – wenn möglich Bahn fahren
4. Trinken nicht vergessen!
Beziehungsweise die Trinkflasche. Gerade beim Aktivurlaub ist die Wasserzufuhr mit das Wichtigste. Statt laufend neue PET-Flaschen zu kaufen, sollte man daher lieber seine eigene Trinkflasche von zuhause mitbringen. Egal ob aus Glas oder Edelstahl, aus recyceltem Plastik oder als Trinkschlauch im Rucksack inkludiert. In vielen Ländern kommt das beste Trinkwasser direkt aus dem Hahn. Andernorts gibt es die Möglichkeit aus großen Gallonen täglich Wasser abzufüllen. Das spart nicht nur Geld, sondern schont auch die Umwelt. Nachhaltigkeit kann so einfach sein 😉
Spart Müll und schont den Geldbeutel – die Trinkflasche
5. Leave nothing but footprints
Eigentlich eine Selbstverständlichkeit, trotzdem immer wieder erwähnenswert. In Nationalparks weisen häufig Hinweisschilder auf den korrekten Umgang mit der Natur hin. Auf den Wegen bleiben, keine Blumen pflücken, Ruhezonen der Tiere respektieren… Wir sind der Meinung, dass sollte nicht nur für Nationalparks gelten, sondern für jeden Aufenthalt in der Natur.
Müll sollte mitgenommen und in der nächsten Ortschaft entsorgt werden. Das darf gerne auch auf fremden Müll ausgeweitet werden. Unser Reiseleiter und Agenturpartner Peter Kaudelka hat in Thailand das Projekt Trash Heroes ins Leben gerufen. Jeden Sonntag trifft man sich zum „Beach clean Up“. Ein tolles Projekt, das noch Nachahmer in anderen Regionen sucht.
Ein großes Problem – Plastikmüll
6. Du bist, was du isst
Lokales und saisonales Essen ist ein Highlight. Das gilt nicht nur für die Spargelsaison in Deutschland, sondern auch auf Reisen. Probiere die regionale Küche. Fisch in Küstenregionen, Wild in den Bergen und frisches, exotisches Obst dort, wo es herkommt. Warum in Costa Rica deutsche Äpfel kaufen, wenn es heimische Bananen gibt? Auch das Picknick für den Tag kann man auf Wochenmärkten häufig günstiger und nachhaltiger einkaufen, da dort meist ausschließlich lokale Produkte angeboten werden, anders als im Supermarkt.
Für die Einkehr bieten sich statt internationale Restaurantketten familiengeführte Lokale an. Hier kocht die Familie traditionelle Gerichte noch selbst, statt weltweit beliebte Gerichte wie Steak mit Pommes anzubieten. Nachhaltigkeit geht eben auch durch den Magen.
7. Nachhaltigkeit im Hotel
Wer kennt sie nicht, die Aufkleber am Badezimmerspiegel im Hotelzimmer. Handtücher auf der Stange weiterbenutzen, auf dem Boden austauschen. Oft belächelt, aber sehr effektiv. Die Mengen an Wasser und Waschmittel die eingespart werden können, steigern sich von Jahr zu Jahr.
Doch es gibt noch mehr Möglichkeiten, beim Hotelaufenthalt durch kleine Tipps und Tricks Ressourcen zu sparen. Licht und Klimaanlage beim Verlassen des Zimmers ausschalten. Auch die Probiergrößen der Hygieneartikel lieber nicht benutzen, da dadurch nur unnötiger Plastikmüll entsteht.
Täglicher Handtuchwechsel muss nicht sein
8. Ein Lächeln ist der kürzeste Weg…
… zwischen zwei Menschen. Respektvoller Umgang mit der Natur ist ebenso wichtig wie respektvoller Kontakt zu den Einheimischen. Dort wo wir Urlaub machen, leben die Einheimischen ganzjährig. Wir sollten uns daher an die lokalen Sitten und Gebräuche und ihren Alltag anpassen. Wenn wir ihnen mit einem Lächeln und Rücksicht begegnen, entstehen dadurch vielleicht die authentischsten Urlaubsmomente.
Lächeln bitte!
9. Support the locals
Dort einkaufen, wo das Geld auch bei den Menschen ankommt. Das gilt nicht nur für die Lebensmittel auf dem Wochenmarkt, sondern auch für Souvenirs und Mitbringsel für Daheimgebliebene. Egal ob bei einem lokalen Künstler oder einem heimischen Bauer mit Hofladen. Hier sollte nicht am falschen Ende gespart werden. Häufig sind regionale Produkte qualitativ hochwertiger und zudem Unikate, sodass man auch lange nach der Reise noch seine Freude daran hat. Zum Transport bietet sich ein Leinenbeutel oder der Wanderrucksack an, Plastiktüten sollten vermieden werden.
10. Unverpackt – selbst gemachte Energie Balls
Statt einzeln verpackte Müsliriegel als Proviant mitzunehmen, kann man leckere Energieballs ganz leicht selbst machen. Das spart nicht nur Geld, sondern mal wieder unnötigen Verpackungsmüll.
Anbei das Rezept für 16 Stück:
- 150 g Trockenfrüchte nach Geschmack (Datteln, Aprikosen, Feigen etc.)
- 100 g gemahlen Nüsse (z. B. Walnüsse, Mandeln, Haselnüsse)
- 1 Prise Salz
- 30g Back-Kakao
- Evtl. 1 Tl Kokosöl
- Deko optional – gem. Nüsse, Kokosflocken, Kakaopulver
Die Trockenfrüchte im Mixer fein hacken, anschließend die weiteren Zutaten hinzufügen. Sollte die Masse zu trocken sein, Kokosöl hinzufügen. Den Teig mit den Händen zu kleinen Kugeln rollen und nach Belieben in Nüssen, Kokosflocken oder Kakaopulver wälzen.
Im Kühlschrank halten sich die Energieballs bis zu drei Wochen.
Lecker – selbst gemachte Energieballs
Kleinvieh macht auch Mist! – so sagt man… und genauso können kleine Aktionen viel Positives in Sachen Nachhaltigkeit bewirken. Um es mit den Worten des Philosophen Karl Popper zu sagen:
Es gibt zum Optimismus keine vernünftige Alternative!
Karl Popper (1902-1994)
Noch mehr Tipps zu „Was kann ich tun um nachhaltig zu reisen? findest du auf unserer Website Nachhaltig Reisen
Eure Nicole