Es sollte mein erster Balearen Besuch werden – abschließend kann ich sagen, dass es definitiv nicht mein letzter gewesen sein wird! Seit 1993 ist Menorca ein Biosphärengebiet und ein Großteil der Insel steht unter Naturschutz.
Während der einwöchigen Reise lernten wir die unglaubliche Vielfalt der Insel kennen und lieben. Die einzelnen Wanderungen fanden in verschiedenen Ecken Menorcas statt und ich war jedes Mal aufs Neue überrascht, wie facettenreich die Natur einer einzigen Insel doch sein kann. Große Hotelbauten suchte man vergebens, stattdessen prägten traumhafte Buchten, grüne Wiesen und romantische, geschichtsträchtige Hafenstädte die Insel.
Kennst Du schon den Zmutsgeier, die endemische Kokosnusspflanze und die Legende über die dummen, ausgestorbenen Ziegen? – Nein? Dann geht es Dir wie mir, bevor ich im Mai mit einer Wikinger Gruppe und Reiseleiter Michael Ahrens die kleine Schwester Mallorcas, Menorca entdeckt habe.
Menorca: Die Traumbuchten
Die Wanderungen führten uns meist entlang der Küste – das Meer immer im Blick. Während wir am ersten Tag die hellsandigen, einsamen Buchten mit türkis-blauem Wasser des Südwestens erwanderten, erwarteten uns am zweiten Tag weite, gold-gelbe Sandstrände im Norden. Wir durchwanderten auch die Cala Macarelleta, die in ganz Spanien bekannt ist wegen eines dort aufgenommen Werbespots einer bekannten spanischen Biermarke. Neben den malerischen Sandstränden durften wir an unserem letzten Urlaubstag noch die schroffe Küste Menorcas kennen lernen – den Schieferkap von Favàritx.
Cala Pregonda
Kleine Bucht im Südwesten Menorcas
Menorca: Cala Macarelleta
Schieferkap von Favàritx
Das ländliche Hinterland
Neben den malerischen Buchten lernten wir auch das menorquinische Hinterland kennen. Besonders die Schlucht von Binigaus zeigte eindrucksvoll wie grün Menorca sein kann. Auch während der anderen Wanderungen verließen wir immer mal wieder die Küstenpfade und wanderten stattdessen durch Pinienhaine, an Wiesen vorbei und entlang des bäuerlichen Kulturland.
Schlucht von Binigaus
Das ländliche Menorca
Das Meer im Hintergrund immer dabei …
Kultur auf Menorca
Während unserer Besuche von Mahón an Tag 4 und der damaligen Hauptstadt Ciutadella an Tag 6 haben wir einiges über die Geschichte der Insel erfahren. Bei einer Rundfahrt durch den Naturhafen von Mahón konnten wir geschichtsträchtige Bauten bestaunen und dessen Geschichte kennen lernen. Auch unsere Wanderungen waren kulturell geprägt. So lernten wir bei Besuchen von alten Talayotischen und Römischen Stätten allerhand über die Vergangenheit Menorcas kennen und auch die aktuellen Geschehnisse, Traditionen und Feste waren zwischendurch Thema. Die Legende über die „dummen Ziegen“ kommt im Übrigen aus dem Talayotischen Zeitalter! Dabei handelt es sich um die Urziege, welche den Talayoten zu Opfer gefallen ist und somit ausgestorben ist. Wusstest Du übrigens schon, dass die Menorquiner für ihre Künste des Steinewerfens in Spanien weit bekannt waren?
Taula
Naturhafen von Mahón
Ciutadella
Flora und Fauna
Auch die Pflanzen- und Tierfreunde unter uns kamen auf ihre Kosten. Ob morgens beim Aufstehen oder abends beim Einschlafen – wir wurden stets von einem Tierkonzert begleitet. Die Klänge von Grillen, Fröschen, Eulen und diversen anderen Vogelarten haben den Aufenthalt in unserem Gruppenhotel „Rural Morvedra Nou“ untermalt. Auch während der Wanderungen gab es einiges zu entdecken. Immer mal wieder begegneten uns Schildkröten am Wegesrand, Eidechsen kreuzten zügig unseren Weg und über uns zog der rote Milan seine Kreise. Bei dem anfangs angekündigten Zmutsgeier handelt es sich übrigens um den Schmutzgeier. Diesen haben wir neben dem roten Milan und Wiedehopf oft während unserer Wanderungen oder Transfers gesehen.
Wilde Orchideenpflanzen und Kamillensträucher, farbenprächtige Mohnfelder und immer wieder verschiedene wilde Knoblauchgewächse. Wir kamen aus dem Entdecken gar nicht mehr heraus. Die „endemische Kokosnusspflanze“ ist übrigens nur ein Wachholderstrauch unter welchem überraschenderweise eine Kokosnuss lag. Gerade im Landesinneren säumten Olivenbäume, Pinienhaie und Steineichen den Weg. Immer wieder machten wir Stopps, um den Erklärungen zu lauschen und die Natur mit allen Sinnen wahrzunehmen.
Wachholder
Wilde Kamille bei Cala Pregonda
Eidechse am Wegesrand
Alles in allem kann ich sagen, dass es eine mehr als gelungene Reise war. Unsere Reiseleitung Michael Ahrens, der zu allem etwas Interessantes und Wissenswertes zu erzählen wusste, eine tolle und harmonische Gruppe und eine wunderschöne und kontrastreiche Landschaft.
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