Anders als diverse künstliche Ureinwohnerdörfer und kommerzielle Zentren vermitteln wollen, haben Ureinwohnerkulturen nur unter bestimmten Bedingungen eine reale Überlebenschance.
Es bedarf eines gewissen Selbstrespektes, gleichzeitig der realen Anerkennung durch die übrige Bevölkerung, ausreichend Berufschancen sowie der täglichen Verwendung der eigenen Sprache. Wichtig ist auch eine gewisse räumliche Trennung von der Hauptkultur. Nur wenigen Dörfern wie Smangus oder Leader Village gelingt das ansatzweise.
Erfahre hier mehr über das malerische Taiwan und seine Ureinwohner…
1. Verschwinden einer Tradition – Tätowierungen
Im Bild ist eine der wenigen lebenden Truku mit traditionellen Tätowierungen zu sehen. Tätowierungen waren unter der japanischen Besatzung und später der KMT verpönt, weil sie Mitgliedschaften zu Banden indizierten. Der Manager des Leader Village – Joseph Cheng – versucht, wenigstens die Erinnerung zu bewahren. Im Leader Village findet sich beispielsweise eine Wand mit Fotos alter Truku.
2. Berufsaussichten
Als das Hochplateau in einem BOT-Projekt ausgeschrieben wurde, hatten trotz der fantastischen Lage große Hotelketten kein Interesse – zu klein und zu viele Umweltauflagen durch die Behörden.
Aus eigenem Interesse und aus Respekt vor der lokalen Truku-Kultur entschied sich der derzeitige Manager, selbst Investoren zu suchen und ein Ureinwohnerdorf ohne Beteiligung großer Markennamen zu finden. Er orientierte sich bei der Errichtung an dem Stil der Bevölkerung, wenn auch ein identischer Nachbau schon an Auflagen der Feuerwehr scheitern würde.
Obwohl selbst Taiwaner, stellt er nur Ureinwohner als Angestellte ein. Zu Beginn fand er nur schwer Mitarbeiter, heute kann er sich seine Angestellten unter zahlreichen Bewerbern aussuchen.
3. Selbstrespekt und Bewahrung der Sprache
Mit beruflichen Erfolg kommt auch der Selbstrespekt, untereinander sprechen die Truku nur noch ihre eigene Sprache. Bei einer abendlichen Vorführung zeigen sie Tänze. Mag dies etwas kommerziell sein – welcher Ureinwohnerstamm tanzte schon früher jeden Abend für Touristen? Die Musik ist melodisch, interessanter ist aber die Vorstellung der teilnehmenden Ureinwohner. Manche Geschichten der Kinder stimmen traurig, wenn man erfährt, wieviele Eltern aufgrund von Unfällen nicht mehr leben.
4. Die Lage
Leader Village liegt auf einem Plateau etwas oberhalb der Tarokkschlucht. In der Umgebung finden sich kleine Wasserläufe:
Hängebrücken:
Schon die Fahrt ist ein Erlebnis.
Besuche mit Wikinger Reisen ein faszinierendes Land, das du so noch nicht erlebt hast.
Viele Grüße, Claudius