Circa eine Stunde südlich von Köln verbirgt sich das Ahrtal – ein zauberhafter Seitenarm des Rheins. Weinberge ziehen sich die Hänge hinauf, urige Orte laden zum Verweilen ein und gleich zwei prämierte Wanderwege erschließen uns die Landschaft.
Weinberge Rotweinwanderweg Calvarienberg
Unbekannte Schöne
Zugegeben, die Ahr ist nicht ansatzweise so bekannt wie die Mosel, ihr Wein nicht ganz so populär wie der aus Rheinhessen und auch bei den Sonnenstunden liegt das Ahrtal nur auf Platz 2 (hinter der sonnigsten Region Deutschlands, dem Kaiserstuhl).
Und dennoch habe ich mich auf den ersten Blick in die Region verliebt. Überschaubar, gut zu erreichen und eine hervorragende touristische Infrastruktur. Das Ahrtal ist wie ein kleines Schmuckkästchen, in dem man immer wieder kleine Juwelen entdeckt.
Bad Neuenahr Burg Are in Altenahr Blick auf den Weinort Dernau
Als Ausgangspunkt für Wander- und Radtouren ist Ahrweiler ideal. Die von einer komplett erhaltenen Stadtmauer umgebene Altstadt verleitet einen zum gemütlichen Bummel. Fachwerkhäuser, kleine Boutiquen und zahlreiche Cafés und Weinlokale prägen das Bild. Da kann man gar nicht anders, als sich niederzulassen und einfach mal das Leben bei einem Stück Kuchen oder einem Glas Ahrwein zu genießen. Und genießen können die Ahrweiler, sowohl Wein als auch kulinarisch. Yummy!
Deftiges Abendessen Darf es ein Gläschen Wein sein? Delikatessenlädchen in Ahrweiler
Den Radler lockt der 77 km lange Ahrradweg, der sich von der Ahr-Quelle in Blankenheim bis zur Rheinmündung bei Remagen erstreckt.
Weinwandern zum Genießen
Die Wanderer hingegen haben direkt mehrere Möglichkeiten aktiv zu sein. Egal ob auf dem Ahrtalweg, der hauptsächlich am Ufer des Flüsschens verläuft, dem Rotweinwanderweg, der sich durch die Weinberge schlängelt oder dem Prädikatswanderweg Ahrsteig, der im Auf und Ab durch die schönsten Landschaften führt, hier kommt jeder auf seine Kosten.
Mir hat am besten eine Kombination aus allen drei Wegen gefallen! So reizt man die Vielfalt dieses kleinen, noch nicht überlaufenen, Wandergebietes richtig aus. 🙂
Am Wegesrand gibt es auch eine Menge zu entdecken. Burgruinen, wie z.B. die Saffenburg oder die Burg Are bei Altenahr, die Felsformation Bunte Kuh, oder die sehr fotogene Klosterruine Marienthal. Dort kann man außerdem wunderbar bei Flammkuchen und Wein einkehren. Absoluter Insider-Tipp!
Auf der Saffenburg Nepomukbrücke in Rech Klosterruine Marienthal leckerer Flammkuchen Weinpicnic reifende Trauben
Dass das Ahrtal seine Reize hat, wussten übrigens auch schon die Römer. Und so kann man in Ahrweiler eine Ausgrabungsstätte mit römischen Fundamenten besuchen. Wen Geschichte zwar interessiert, aber nicht ganz so weit in die Vergangenheit schweifen will, der sollte sich auf keinen Fall die Dokumentationsstätte Regierungsbunker entgehen lassen! Jeden Mittwoch, Samstag und Sonntag öffnen sich die Bunkertüren für Besucher. In 90 Minuten taucht man mitten in ein Zeugnis des Kalten Krieges und des Wettrüstens ein. Gefühlsmäßig ist man erstaunt, befangen, verwirrt und zugleich beeindruckt, was hier über 40 Jahre vor der Bevölkerung verborgen wurde. Definitiv ein Besuchertipp der besonderen Art.



Mein neues Lieblingswochenendziel
Zusammengefasst bleibt nur zu sagen, auf zur Ahr!
Zu jeder Jahreszeit bietet das Ahrtal einen besonderen Reiz, egal ob im Mai zur Wahl der Burgunderkönigin, im Sommer wenn die Weinberge sattgrün leuchten oder im Frühherbst zur Weinlese. Selbst die grauen Wintermonate bieten mit ihren Martinsfeuern im November und den traditionellen Weihnachtsmärkten im Dezember etwas Besonderes.
Ich kann nur sagen, ich fahre wieder hin 😉
Liebe Grüße,
Nicole



P.S. : Das Ahrtal findet ihr natürlich auch im Wikinger-Programm!