Wahrscheinlich auf der Liste eines jeden Roadtrip-Fans: Kanada! Scheinbar endlose Highways, wilde Landschaften voller Einsamkeit, hilfsbereite Einheimische und Tiere – gaaanz viele Tiere. Doch wo die Begeisterung liegt, kann oft auch die Tücke schlummern. Wer sich zu zweit oder gar alleine auf Tour begibt, sollte sich sorgfältig vorbereiten und eventuelle Fettnäpfchen lieber rechtzeitig umschiffen. Hier meine Tipps für den gelungenen Kanada-Roadtrip…
Vorab zu klären
Visa (eTA)! Erkundigt euch beim Auswärtigen Amt frühzeitig über die gültigen Einreisebestimmungen und inwiefern ihr ein Visum benötigt. Hier findet ihr immer die aktuellsten Infos praktisch auf einen Blick zusammengefasst.
Dann solltet ihr euch vorher entscheiden zu welcher Jahreszeit ihr nach Kanada reisen möchtet. Sicherlich haben Sommer- wie auch Wintersaison ihre Vorteile – das heißt nicht, dass beides im gleichen Maße zu euren individuellen Urlaubsbedürfnissen passt. Setzt euch vorher hin und macht ein kurzes Brainstorming, was ihr gerne in Kanada erleben möchtet. Von Juni bis August werdet ihr zum Wandern die beste Jahreszeit vorfinden. Bären, Elche, Wölfe und weitere seltene Tiere kreuzen mit etwas Glück (und hoffentlich aus einiger Entfernung) euren Weg. Im Juli und August trifft man erfahrungsgemäß auch die größten Mückenpopulationen. Wer denen etwas aus dem Weg gehen möchte, ist bei Reisen ab Anfang Juni oder auch im September besser beraten. Die schier endlos weite Natur Kanadas lädt zur Abenteuerreise ein! Wo es gefällt: Einfach Anhalten, aussteigen, loslaufen. Als kleiner Tipp: Viele Trails der Nationalparks in den Bergen werden oft erst ab Ende Juni für wanderfreudige Urlauber freigegeben – in den Rocky Mountains ist beispielsweise auch im Frühsommer vereinzelt mit Schneefällen zu rechnen.
Wer den Fokus eher auf eine romantische Winter-Wonder-World, zum Beispiel mit Schneeschuhen oder Hundeschlitten, legt, kann von Januar bis Mai mit eisiger Kälte um die -30 Grad und einem herrlich Kanadischen Winter rechnen.
Was in eurer Roadtrip-Packliste nicht fehlen sollte
Neben den üblichen Utensilien jedermanns Packliste, sollte man ihr für einen Roadtrip durch Kanada einige wichtige Details hinzufügen. Sicherheitsvorkehrungen wie Bärenspray sind kein Scherz. Im Zweifelsfall ist man höchstwahrscheinlich lieber mit als ohne unterwegs. Man lernt auf seinem Kanada-Roadtrip nicht umsonst als erstes woran man Braunbären und Grizzly Schiete unterscheiden kann – In der einen findest du Kerne, in der anderen Uhren… Die Straßenführung in Kanada ist recht simpel: logisch aufgebaut und eigentlich gibt es nicht genug Möglichkeiten, um aus Versehen auf dem falschen Highway zu landen. Wenn ihr trotzdem auf Nummer sicher gehen möchtet, solltet ihr euch einen Navi (ggf. auch Smartphone: hierfür gibt es Apps, die euch im Urlaubsland kein Datenvolumen kosten) von zu Hause mitbringen. Bei Mietwagenfirmen kann diese kleine Zusatzleistungen unter Umständen unnötig teuer werden.
Welchen Mietwagen für Kanada und wie fährt es sich überhaupt?
Autofahren in Kanada verspricht vor allem eins: Entspannung. Die meisten Mietwagen sind mit Tempomat ausgestattet. Auf weiten, menschenleeren Highways gilt es diesen einfach einzuschalten und die Natur (natürlich trotzdem mit Obacht) zu genießen. Der Sprit in Kanada ist vergleichsweise günstig, trotzdem dürft ihr nicht vergessen, dass die Streckenkilometer bei Weitem andere Dimensionen betragen, als auf herkömmlichen Europa-Roadtrips. Kanada ist einfach riesig! In dem Zuge solltet ihr auch daran denken, dass Tankstellen in ländlichen Regionen dünn gesät sind. Um unfreiwillige Stopps mitten im nirgendwo (wo zufälliger Weise in genau diesem Moment auch kein Handyempfang herrscht) zu vermeiden, solltet ihr darauf achten euren Tank immer etwa 2/3 gefüllt zu lassen. In Kanada gilt also: Tanke, wenn du die Möglichkeit dazu hast. Bezahlt wird die Tankfüllung per Kreditkarte. Wie in vielen Ländern wird die Karte vor Befüllung des Tanks in den Automaten gesteckt und man gibt an für wie viel Geld man tanken möchte. Dann wird euer Tank entweder gefüllt bis er voll ist oder bis euer angegebenes Limit erreicht ist. So oder so bezahlt ihr abschließend nur den Betrag, den ihr tatsächlich getankt habt. Egal wo oder welchen Mietwagen ihr mietet, ist es außerdem empfehlenswert eine gute Versicherung abzuschließen. Nicht um eurem Mietwagenhändler gutes Geld zu schenken, sondern um euch abzusichern. Nichts schmälert die Freude eines erlebnisreichen Roadtrips durch die Wildnis mehr, als ein plötzlicher Steinschlag, der im Zweifelsfall richtig teuer werden kann. Außerdem könnt ihr beim Mietwagen selbst dann ein wenig sparen. Je nach Gepäck und Beifahreranzahl reicht ein kleiner, kompakter Wagen vollkommen aus. Die kanadischen Highways sind gut ausgebaut und es ist spritsparender und umweltschonender, als ein riesiger (wenn auch stilvoller) Roadtrip-Pickup.
Wo übernachte ich während meines Roadtrips?
Wer einen Roadtrip durch Kanada plant, sollte sich im Vornherein im Klaren darüber sein, wie er seine Nächte gerne verbringen möchte. Ich persönlich finde es reizvoll im Sommer unter klarem Sternenhimmel abends sein Zeltlager mitten im Nirgendwo an einem der zahlreichen Campingplätze aufzuschlagen. Lagerfeuerromantik inklusive. Die komfortablere Variante ist es am Ende des Tages ein vorgebuchtes Motel oder Hotel im nächstgrößeren Ort zu beziehen. Diese gibt es in Kanada in verschiedensten Preis- / Leistungsklassen. Wenn ihr in der Hochsaison, also Juli / August nach Kanada reist, lohnt es sich die Unterkünfte vorher zu buchen oder vorbuchen zu lassen. Sich abends keinen Kopf mehr darum machen zu müssen, wo man die Nacht verbringt, bietet zugegebener Maßen gewisse Vorteile. Auch ist euer Roadtrip dann wesentlich strukturierter, wenn ihr einige Anlaufpunkte im Vornherein festgelegt habt.
150 Jahre Kanada – freier Eintritt in allen Nationalparks
Plant ihr in diesem Jahr nach Kanada zu fliegen und das Land nicht nur mit dem Auto, sondern auch zu Fuß unsicher zu machen? Dann habt ihr euch ein verflixt gutes Jahr ausgesucht. 2017 feiert Kanada nämlich 150 jähriges Bestehen und somit habt ihr in allen Nationalparks freien Eintritt. Da heißt es doch: Wandern was das Zeug hält! Empfehlen kann ich euch verschiedene Roadtrips von den Rockies bis nach Neufundland, die wir in unserem Programm der Mietwagenrundreisen durch Kanada für euch gelistet haben. Schaut doch mal vorbei und sucht euch eure persönliche Lieblingsreise zu den schönsten Nationalparks Kanadas aus.
Lust auf einen Roadtrip? Hier findet ihr alle Wikinger-Kanada-Erlebnisse auf einen Blick.
Eure Marei