Indien. Ein Land der Kontraste. Als Reiseleiter für Wikinger und privat habe ich schon mehrere Monate in dem Land verbracht. Auch meine Tochter war als Freiwillige acht Monate lang in Südindien. Was macht man nun zuhause mit seiner Sehnsucht nach Indien? Klar, ein indisches Rezept nachkochen!
Ein Klassiker der indischen Küche
Los geht es mit einem Klassiker der indischen Küche, dem Chana Masala. Auch „Arbeitercurry“ genannt. Warum Arbeitercurry? Unzählige indische Hausfrauen kochen dieses einfache, aber schmackhafte Gericht täglich für ihre Männer und schicken ihnen dieses dann in die Arbeit. Schicken? Ja täglich frisch und warm – in Indien gibt es die Dabba Wallas. Sie holen das frisch gekochte Essen bei den Hausfrauen ab und liefern es an die Arbeiter aus.
Vorher gut einweichen: die (Chana) Kichererbsen.
Dabei legt das Essen zum Beispiel in Mumbai bis zu 40 Kilometer zurück und wechselt zwischen vielen verschieden Dabba-Wallas, damit es pünktlich zur Mittagszeit in den Büros und auf den Baustellen ist. Gekennzeichnet sind die uniformen Blechdosen mit einem ausgeklügelten Code, damit die Dose beim richtigen Empfänger landet und ebenso wieder den Rückweg in die heimische Küche findet.
Knoblauch und Ingwer werden zu einer Paste verrieben.
Unser indisches Rezept: Vegan und reich an Eiweiß
Jetzt zurück zum Arbeitercurry. Ein veganes, eiweißreiches Gericht mit Kichererbsen (Chana). Bitte nehmt getrocknete Kichererbsen (200 Gramm für vier Personen) und weicht diese zwölf Stunden vorher mit Natron ein. Nur so werden sie wunderbar zart und doch leicht knackig. Dann werden sie etwa eine knappe Stunde gekocht.
Noch etwas Chilli in die Paste für das indische Rezept
In der Zeit stampfe ich im Mörser Ingwer, zwei Knoblauchzehen und Chili zu einer Paste. Rapsöl oder besser Kokosfett in der Pfanne erhitzen, darin brate ich in Streifen geschnittene Zwiebelstücke zweier Zwiebeln mit etwas Zucker goldbraun – wichtig wegen des Geschmacks – an. An die karamellisierten Zwiebeln kommt dann die Ingwerpaste. Ablöschen mit zwei Dosen Cherrytomaten, dazu noch ein paar Stücke frische Tomaten und Tomatenmark. Jetzt die Kichererbsen rein!
Zwiebeln kräftig anschwitzen!
Gewürzt wird das Ganze mit Garam Masala, Salz, Kreuzkümmel (den könnt ihr gerne vorher in einer Pfanne ohne Fett etwas anrösten), Cayennepfeffer und Kurkuma. Jetzt je nach gewünschter Bissfestigkeit und Konsistenz einköcheln lassen und den Dabba Walla rufen….
Tomatensauce und Kichererbsen nach Belieben einkochen.
Achtung an alle Fleischesser! Es muss nicht Vegan sein. Meine Kollegin Nicole kocht das Rezept für ihre Eltern nach und für die gehört Fleisch einfach dazu. Deshalb mein Rezeptzusatz: Tandoori Chicken. Benannt nach dem indischen Tonofen.
Dazu nehmt ihr einfach ein paar Hühnerbrüste und legt sie in mit roter Chilli- oder Tandoori Paste vermengter Buttermilch ein, dazu noch etwas Lebensmittelfarbe (ebenfalls von Inder) und fertig ist das Chicken.
Tandoori Chicken europäisch: Grill statt Tonofen
Damit es uns am Wochenende nicht zu langweilig wird, zeigt mir meine Tochter die südindische Spezialität: Dosa! Bericht und Rezept folgt.
Habt ihr auch Gerichte, mit denen ihr euer Fernweh bekämpft? Dann schreib sie gerne in die Kommentare.
Bis Bald,
Euer Oliver