Der Donau-Radweg von Passau nach Wien

Hey, liebe Radfreunde,

in den Pfingstferien sind meine Familie und ich entlang der Donau von Passau nach Wien geradelt. Für uns war es ein kleines Abenteuer, denn natürlich haben wir uns vorher viele Fragen gestellt:

Wird meine Tochter mit 9 Jahren das schaffen – immerhin stehen über 300 Radkilometer auf dem Programm?

Und wenn ja, werden wir Erwachsenen das schaffen? Wir sind zwar alle einigermaßen sportlich, aber so eine weite Strecke ist bisher keiner von uns Rad gefahren.

Blick von Maria Taferl auf die Donau
Blick von Maria Taferl auf die Donau

Werden wir in einem Pulk von Radlern unterwegs sein oder von Rad-Rasern überfahren werden, denn immerhin ist der Donau-Radweg der beliebteste Radweg überhaupt?

Was machen wir, wenn es regnet? Können wir eventuell auch mal ein Schiff benutzen?

Wie kommen wir in einer Riesenstadt wie Wien mit dem Fahrrad klar? Besonders mit einem Kind?

Vielleicht interessiert ihr euch auch für diese Tour auf dem Donau-Radweg, aber stellt euch die gleichen Fragen. Hier sind meine Antworten:

Meine Tochter hat die Herausforderung großartig gemeistert. Und wir anderen (mein Mann, mein 14-jähriger Sohn, mein Bruder, seine Frau und ich) ebenfalls. Natürlich ist das lange Sitzen auf dem Radsattel ungewohnt und schmerzt auch an der einen oder anderen Stelle. Aber es wird von Tag zu Tag besser und am Ende könnte es einfach so weitergehen … Eine gut gepolsterte Radfahrhose empfehle ich auf jeden Fall!

Andere Radler sind natürlich unterwegs, wir haben auch einige getroffen. Aber es verteilt sich alles gut, denn es starten ja alle zu unterschiedlichen Zeiten. Über weite Strecken haben wir fast gar niemanden getroffen. Erstaunt waren wir darüber, wie naturbelassen die Donau über einen Großteil der Strecke ist. Wir hatten erwartet, dass es touristisch viel erschlossener ist. Tatsächlich ist das Ufer fast überall noch grün und ursprünglich. Nur hin und wieder säumen kleine Dörfchen oder einzelne Häuser den Weg. Selbst die etwas größeren Städte, allesamt Highlights der Tour (Grein, Maria Taferl, Krems und Tulln), muten eher klein und überschaubar an. Klar, zwei Großstädte gibt es auf der Tour: Zunächst Linz. Hier lag unser Hotel fast direkt am Radweg mit Blick auf die Donau – super! Und Wien, natürlich Wien. Was für ein Gefühl, ins Ziel einzuradeln! Wien verfügt über ein Top-Radwegenetz, so dass es wirklich einfach war, durch die Stadt zu kommen.

Zweimal drohte ein Gewitter – ganz am Anfang in Passau und auf der Etappe von Grein nach Krems. So sind wir von Passau aus die ersten 17 km mit dem Schiff gefahren und sind dem Regen entwischt und das gleiche nochmal von Spitz nach Krems. Aufs Schiff ausweichen geht also von Passau bis Linz und dann wieder durch die herrliche Wachau von Melk bis Krems. Auf den anderen Passagen gibt es nur Kreuzfahrtschiffe. Wer trotzdem mal weniger radeln möchte, weicht auf den Zugverkehr aus. Ansonsten hilft bei Regen natürlich auch eine gute Ausrüstung. Regenhose und Regenjacke auf jeden Fall einpacken.

So, alle Fragen beantwortet. Tolle Tour, es hat unheimlich viel Spaß gemacht. Auf der vorletzten Etappe hat meine Tochter gefragt: „Mama, gibt es eigentlich noch mehr Flussradwege?“

 

Liebe Grüße,

Eure Ingrid

 

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