Auf königlichen Wegen – Wandern auf Gran Canaria

Für alle, die sich momentan beim Blick aus dem Fenster den Sommer zurückwünschen, habe ich eine gute Nachricht! Die Kanaren – also die „Inseln des ewigen Frühlings“ – sind nur gut 4 Flugstunden von Deutschland entfernt und bieten auch in den hiesigen Wintermonaten fantastische Wanderbedingungen. Auf geht’s nach Gran Canaria!

Tagestemperaturen um die 20 Grad und eine gute Portion Sonnenschein – das klingt vielversprechend! Und so entschloss ich mich Anfang November dazu, Gran Canaria, die drittgrößte Kanareninsel zu erkunden. Gemeinsam mit einer 16-köpfigen Wikinger-Gruppe rund um unsere liebenswerte Reiseleiterin Ulrike „auf königlichen Wegen“.

Um eins vorweg zu nehmen: mit dem herkömmlichen Badeurlaub im Süden der Insel hatte diese Wanderwoche nur wenig zu tun. Wir entdeckten während der abwechslungsreichen Reise von Ort zu Ort das echte, authentische Gran Canaria abseits der Touristenströme. Uns erwarteten grandiose Landschaften, gutes Essen, herzliche Gastfreundschaft und zuweilen auch absolute Einsamkeit an insgesamt vier unterschiedlichen Standorten, die ich euch nun gerne vorstellen möchte.

Weiße Dörfer und eine Begegnung mit dem Esel

Puerto de las Nieves – beschaulicher Fischerort vor atemberaubender Bergkulisse

Ganz im Nordwesten Gran Canarias begrüßte uns unser erster Standort Puerto de las Nieves schon von weitem mit seinen strahlend weißen Häuserfassaden. Das kleine Hafenörtchen besticht mit einer kleinen aber feinen Promenade, an der sich einige erstklassige Fischrestaurants niedergelassen haben. Dort kann man bei einem café con leche in aller Seelenruhe das Treiben beobachten oder sich in den natürlichen Meeresschwimmbecken am Ortsrand erfrischen. Unser familiengeführtes Vier-Sterne-Hotel Puerto de las Nieves verfügt außerdem über ein Hallenbad mit angeschlossenem Wellnessbereich – es gibt also genügend Möglichkeiten, sich im Anschluss an einen anstrengenden Wandertag ausgiebig zu entspannen. Apropos wandern: das kann man hier vor allem im nahegelegenen Tamadaba-Forst, einem teils dichten Kiefernwald, der im Zusammenspiel mit tiefen Schluchten und weitverzweigten Stauseen eine ideale Wanderkulisse bietet.

Aufstieg bei El Risco

La Aldea – Ursprünglichkeit pur im „Wilden Westen“

San Nicolás de Tolentino, von den Canarios meist einfach „La Aldea“ genannt, befindet sich im Westen der Insel und ist Zentrum des Gemüseanbaus auf Gran Canaria. Touristen verirren sich in diese ursprüngliche Gegend nur sehr selten. Unser einfaches Hotel Los Cascajos ist eine der einzigen Unterkünfte weit und breit. Segundo, der Eigentümer des Hotels, ist ein echtes Wikinger-Urgestein – seit fast 20 Jahren empfängt er gemeinsam mit seiner Familie Wikinger-Gruppen und sorgt stets dafür, dass sich seine Gäste bei ihm wie zuhause fühlen. Von Aldea aus erkundeten wir auf einer abenteuerlichen Wanderung die einsamste und wildeste Ecke Gran Canarias rund um den Siberio-Stausee. Die raue, karge Felslandschaft erinnert ein wenig an die Canyonlandschaften im Westen der USA. Nicht umsonst wird diese Gegend auch „Wilder Westen“ Gran Canarias genannt.

von oben nach unten: Aufstieg nach Pino Gordo, Hochtal von Vigaroe (u. links), Landschaft an der Siberio-Staumauer

Tejeda – das „schönste Dorf von Gran Canaria“

Eingerahmt von Roque Nublo und Roque Bentayga, den beiden legendenumrankten Felsheiligtümern der kanarischen Ureinwohner, liegt unser dritter Standort: Tejeda. Das Städtchen wurde vor einigen Jahren offiziell zum schönsten Dorf Spaniens gekürt, dementsprechend hoch waren unsere Erwartungen. Tejeda hielt, was es versprach: vom ersten Augenblick an zog uns die einzigartige Atmosphäre dieses Bergdorfes im Inselzentrum in ihren Bann. Bestens instandgehaltene Häuserfassaden, blumenbewachsene Gassen, schattige Plätze und mittendrin unsere Unterkunft, das hübsche Landhotel Fonda de la Tea – ein echtes Schmuckstück! Insbesondere hat es mir die auf der ganzen Insel bekannte Mandelbäckerei direkt an unserem Hotel angetan! Natürlich eignet sich die Gegend rund um Tejeda auch hervorragend zum Wandern. Das Hochplateau des Roque Nublo und ein Besuch im nahegelegenen Höhlendorf Artenara dürfen schließlich auf keiner Gran-Canaria-Reise fehlen.

von oben nach unten: Wanderung nach Artenara, und Tejada mit Roque Bentayga im Hintergrund

Tejada mit Roque Bentayga im Hintergrund und der Roque Nublo auf unserem Weg

Santa Brígida, Gran Canaria – traditionsreiche Sommerfrische mit Charme

Die letzte Übernachtung unserer abwechslungsreichen Wanderwoche erfolgte in Santa Brígida, einem noblen Vorort der Inselhauptstadt Las Palmas. Die gepflegten Villenviertel rund um unser elegantes Hotel Escuela Santa Brígida bildeten einen interessanten Kontrast zu unseren vorherigen Erlebnissen. Aufgrund des ganzjährig angenehmen Klimas verbrachte bereits der englische Adel im 19. Jahrhundert hier seine Sommerferien. Ein idealer Schlusspunkt also für eine äußerst erlebnisreiche Reise, auf der wir die volle Breite der landschaftlichen Vielfalt Gran Canarias erleben konnten.

Wollt ihr das angenehme Klima Gran Canarias genießen und nebenbei die versteckten Schönheiten der Insel abseits der Touristenmassen entdecken? Dann geht es hier zu meiner Reise.

Gruppenfoto Roque Nublo Gran Canaria

Gruppenfoto in Roque Nublo

Hasta luego,

Euer Dennis