Alpenüberquerung – von Mittenwald nach Sterzing

Da ich ein absoluter Schweiz-Fan bin und die Berge liebe, wollte ich mich doch auch mal von den Alpen außerhalb der Schweiz überzeugen und eine Alpenüberquerung stand immer schon auf meiner Bucket List – also los geht‘s!

Eine Zugfahrt, die ist lustig…

Von Hagen aus erreiche ich nach ca. 11 Stunden Zugfahrt das schöne Mittenwald und bin sehr von dem gewaltigen Karwendelgebirge überrascht, welches gefühlt direkt gegenüber von unserem Hotel senkrecht in den Himmel ragt. Da steigt meine Vorfreude noch viel mehr, die nächsten Tage ganz viele Bergpanoramen zu genießen und ich wurde definitiv nicht enttäuscht!

Postkartenidylle

Rucksäcke gepackt, Wanderstiefel geschnürt – los geht es in Mittenwald bei strahlendem Sonnenschein. Wir wandern über saftig grüne Almwiesen und ein traumhaft gelegener Bergsee jagt den nächsten – absolute Postkartenidylle. Vom Wildensee steigen wir zum Hohen Kranzberg auf und genießen das grandiose Panorama. Am fast schon kitschig schön gelegenen Ferchensee stärken wir uns im Gasthaus, welches direkt am See liegt. Bereits am ersten Tag merkt man die tolle Gruppendynamik und das bei allen das Wanderherz ganz doll schlägt. Was für ein toller Einstieg!

v. links: Ferchensee, Hoher Kranzberg, Lautersee, Wildensee

Über die Seefelder Hügel

Voller Vorfreude steht heute die zweite Etappe an, bei der wir größtenteils auf Wiesen- und Waldwegen wandern. Nach jedem Waldstück erwarten uns immer wieder tolle Ausblicke und es tauchen immer mehr Berggipfel auf – besonders der Zugspitz-Blick begeistert mich.

Der Bunschkopf

Auf der Wildmoosalm machen wir eine Pause und lassen uns typisch österreichische Leckereien schmecken. Nach der Stärkung steigen wir zum Brunschkopf auf, der uns einen tollen Panoramablick bietet. Tief einatmen, tief ausatmen, den Blick schweifen lassen und genießen – einfach traumhaft! Unser Abstieg erfolgt nach Seefeld in Tirol und ein wanderreicher Tag geht zu Ende.

Die gewaltigen Stubaier Alpen

Die nächste Wanderung gehört zu meinen Favoriten dieser Woche. Der Wandereinstieg ab Axamer Lizum hat es direkt ordentlich in sich und bis zum Halsl-Pass (1.992 m) windet sich der steinige Pfad die ganze Zeit steil nach oben. Vom Pass steigen wir bis zur Pfarrachalm ab und stärken uns dort für den nächsten Teil der Wanderung: der Gloatsteig. Über einen schmalen Steig, teilweise mit ausgesetzten Stellen, schlängeln wir uns am Fels entlang und überwinden kleinere Kletterpassagen – nichts für schwache Nerven! Hier ist sehr gute Konzentration gefragt, sodass wir unsere Füße richtig setzen, weil es links ziemlich steil runtergeht. Alle schaffen es unversehrt bis zur Bergstation der Kreuzjochbahn und wir gönnen uns ein leckeres, kühles Bier. Das haben wir uns verdient!

der Gloatsteig und der Halslpass

Serles, Heilwasser und Knödel  

Nach der anstrengenden Wanderung gestern sind wir alle froh, dass die heutige Wanderung nicht ganz so anspruchsvoll ist. Erst geht es mit der Serlesbahn nach oben, um zum Serlessee zu gelangen. An mehreren Aussichtspunkten vorbei steigen wir zu einem Passübergang auf und erreichen das Kloster Maria Waldrast. Bisher sind wir größtenteils allein auf unseren Wanderungen unterwegs, aber am Kloster treffen wir unzählige Wanderer, die sich das Heilwasser abfüllen, das eine heilende und regenerierende Wirkung haben soll. Ein wenig abseits des Trubles legen wir bei der Matreier Ochsenalm eine Rast ein – Kaiserschmarrn und Knödel dürfen hier natürlich nicht fehlen! Über den Trinsersteig gelangen wir über wurzelige Wege ins Gschnitztal.

v. links: Kloster Maria Waldrast, Serles, Speckknödel mit Sauerkraut

Ich habe heute leider keine Königsetappe für euch!

Heute steht eigentlich die Königsetappe auf dem Programm, jedoch gewittert und regnet es bis mittags und die Bergbahn zum Nösslachjoch fährt deswegen nicht. Unsere Reiseleiterin Nicole bietet ab Mittag eine schöne Alternativwanderung an und dann zeigt sich sogar doch noch die Sonne und blauer Himmel – herrlich! Den Nachmittag lassen wir dann auf der Hotelterrasse mit einem leckeren Aperol Spritz ausklingen.

Willkommen in Italien!

Bei unserer letzten Etappe gilt das Motto: Es gibt kein schlechtes Wetter, sondern nur schlechte Kleidung! Denn der Wettergott meint es heute nicht gut mit uns und wir wandern die meiste Zeit im Regen. Das ist ein prägendes Erlebnis, tut aber der guten Laune gar keinen Abbruch und stärkt uns als Gruppe noch mehr! Wir kämpfen uns gemeinsam den steilen Pfad bis zum Sandjöchl (Grenzübergang zwischen Österreich und Italien) hoch. Zur Belohnung gibt es für jeden ein Pinnchen Zirbenschnaps – yummi! Abends bummeln wir noch ein wenig durch die schöne Altstadt von Sterzing und lassen die wunderbare Alpenüberquerung Revue passieren.

v. links: Aufstieg zum Sandjöchl, Sandjöchl, Sterzing

Immer wieder gerne!

Es ist ein großartiges Gefühl die Alpenüberquerung geschafft zu haben und wird nicht meine letzte gewesen sein! Ich kann die Begeisterung komplett nachvollziehen und es war eine perfekte Kombination aus abwechslungsreichen Wanderungen, Einkehrmöglichkeiten auf gemütlichen Almen, der herzlichen Reiseleitung Nicole, der lustigen und harmonischen Gruppe und den hervorragenden Hotels. Ob ich wieder eine Alpenüberquerung machen würde? Ganz klar ja!

Miriam Zakaria bei der Aplenüberquerung

Das bin ich, Miriam!

Du wolltest auch schon immer mal die Alpen in ihrer ganzen Pracht erleben?

Hier findest du sicher eine passende Reise für dich!

Eure Miriam