Alpenpflanzen: Edelweiß

Bei Wanderungen in den Alpen sind es nicht nur die hohen Berge, sondern besonders auch die typischen Gebirgs-Pflanzen mit ihren kräftigen Farben und charakteristischen Blüten, die des Bergsteigers Herz höher schlagen lassen.

In den Alpen gibt es ca. 4500 Pflanzenarten. Davon sind etwa 650 Arten Blütenpflanzen. Je nach dem, ob sie in den südlichen und nördlichen Kalkalpen oder dem Silikatgestein des Alpenhauptkammes stehen, bilden sich die Arten unterschiedlich aus. Natürlich spielen auch die geografische Breite und die absolute Höhe eine entscheidende Rolle.

Dabei besiedeln die Hochgebirgsspezialisten unwirtliche Räume nicht, indem sie andere Pflanzen verdrängen. Vielmehr können sie durch besondere Anpassungsstrategien Flächen besiedeln, auf denen die meisten Pflanzen der Niederungen keine Chance hätten.

Edelweiß – Symbol der Alpen

Edelweiß, Enzian und die Alpenrose sind wohl die bekanntesten Vertreter der Alpenflora und prägen das Bild der Alpen in unseren Köpfen mit. Sie stehen oft sogar für die Alpen an sich. Besonders das Edelweiß wird automatisch mit den Alpen in Verbindung gebracht. Dort taucht es auch in der Werbung an vielen Stellen auf. Firmen und Vereine nutzen es als Logo, und viele Autofahrer dokumentieren ihre Liebe zu den Bergen über ein Edelweiß auf der Kofferraumklappe.

Das Edelweiß wächst aber auch in vielen anderen Regionen, z.b. im Himalaja, in Innerasien oder Nordamerika. Aus den kalten hochgelegenen Steppen Zentralasiens wanderte das Edelweiß erst nach der letzten Eiszeit in die Alpen ein.

Edelweiß

Edelweiß

Das Edelweiß ist ein Mongole

Nach dem Rückzug des Eises fand die Pflanze in den kargen Felsschutt-Regionen der Alpen eine ähnlich unwirtliche Heimat wie in den Hochsteppen der Mongolei und anderer Länder Zentralasiens, von wo seine Vorfahren eingewandert sind.

Das Edelweiss blüht zwischen Juli und September. Der prächtige Stern soll Insekten anlocken, die die Blume bestäuben. Der besondere weiße Schimmer des Sterns wird durch viele kleine Luftbläschen hervorgerufen, die in den filzigen Stern eingewoben sind und das Sonnenlicht reflektieren. Das soll die Insekten besonders locken und vor Verdunstung und Kälte schützen.

Das Edelweiß wächst in den Alpen meist in der Felsregion der Kalkgebirge zwischen 1800 m und 3000 m Höhe. Es steht aber auch auf Almwiesen, wo es jedoch wegen der leichten Zugänglichkeit sehr gefährdet ist.

Opfer der Souvenirjäger

Das Symbol der Alpen wird seit Mitte des 19. Jahrhunderts als begehrtes Souvenir gepflückt und an Touristen verkauft. Deshalb musste es um 1900 schon unter Naturschutz gestellt werden. Zeitweise wurden bekannte Edelweissvorkommen sogar von der Bergwacht aktiv geschützt, indem man in der Blütezeit des begehrten Souvenirs Wachen aufstellte.

Garhwal Himal

Hochweiden im Garhwal Himal

Hinter´m Tellerrand

Weltweit sieht es für das Edelweiß nicht so schlecht aus wie in den Alpen. In abgelegeneren Regionen wie im Himalaja findet man oft ganze Wiesen aus Enzian. Die stehen hier dicht an dicht, wie bei uns die Gänseblümchen. Wenn man dort einen Platz für sein Zelt sucht ist es schon schwer, den bei uns geschützten Charakterblumen auszuweichen.

Was verbindet Ihr mit dem Edelweiß? Ich freue mich auf Eure Geschichten!

Demnächst geht es hier weiter mit Enzian und Alpenrose.
>>> Unsere Reisen in den Alpen

Alles Gute bis dahin,

Andreas