Menorca – eine aktive Erkundung der Insel

Hallo, wir sind drei Pärchen aus dem Stuttgarter und Münchner Raum und werden zusammen mit unserem Reiseleiter Amir für Wikinger Reisen die Insel Menorca entdecken.

Der erste Tag auf Menorca hält eine Menge für uns bereit

Am ersten Tag brachte uns ein Bus zum nördlichsten Punkt der Insel, dem Cap de Cavalleria. Dort besichtigten wir den Leuchtturm (in dem ein kleines Museum untergebracht ist) sowie die nähere Umgebung. Die Steilklippen und die zerklüftete Küstenlinie sind sehr sehenswert. Nach einem Cortado am dortigen kleinen Café fuhren wir ein Stück zurück und machten Halt an einem kleinen Parkplatz. Von dort ging es auf Schusters Rappen von der Platja de Cavalleria entlang der Küste auf den Spuren des Cami de Cavalls zum Restaurante Binimel-là.

Nach einem stärkenden Mittagessen unter schattenspendenden Maulbeerbäumen wanderten wir weiter zur Cala Pregonda, einer wunderschönen von bunten Sandsteinen eingefasste Bucht, die nur zu Fuß erreicht werden kann. Die Temperaturen und etliche Feuerquallen ließen ein kühlendes Bad im Meer allerdings nicht zu. Wir genossen hingegen die Blicke über die Küste sowie die atemberaubende Landschaft. Nach einem kurzen Stopp begaben wir uns auf den Rückweg zum Restaurant. Von dort brachte uns der Bus wieder zurück zu unserem Hotel.

Fotos: Carsten Riedl, Jessica Dehn

Mit dem Rad rund um Ciutadella

Am heutigen zweiten Tag fuhren wir mit dem Bus zunächst nach Ciutadella, der ehemaligen Hauptstadt von Menorca. Wir machten einen kleinen Stadtrundgang, besichtigten die Markthalle und genossen in einem angrenzenden Café balearische Spezialitäten wie Ensaimadas sowie einen Cortado. Geschwind kauften wir noch Proviant für den weiteren Tag und machten uns im Anschluss auf den Weg zu einem Fahrradverleih. Von dort starteten wir eine Radrundtour.

Wir fuhren auf Nebenstraßen durch Felder und Wiesen immer entlang der Trockensteinmauern. Ein erstes Ziel war die talayotische Siedlung Son Catlar. Nach einer kurzen Besichtigung schwangen wir uns wieder auf die Räder und fuhren weiter zur traumhaft schönen Bucht Son Saura. Das glasklare, türkise Wasser lud gleich zu einem erfrischenden Bad ein. Im Anschluss picknickten wir am Strand. Viel zu schnell war es wieder Zeit für den Aufbruch und wir fuhren zurück nach Ciutadella. Mit dem Bus ging es von dort zurück zum Hotel.

Aktive Auszeit auf Menorca Tag 3

 Wanderung von Santo Tomás zur Cova del Coloms und zur Playa de Binigaus

Nach einem leckeren und ausgiebigen Frühstück stand heute wieder eine Wanderung auf dem Programm. Wir konnten dieses Mal direkt vom Hotel aus starten. Nach einem kurzen Stück durch die Hotelanlagen von Santo Tomás, zweigte der Weg ab ins Landesinnere. Trotz der schlechten Wettervorhersage für Menorca, versprach der Tag wieder gut zu werden. Sobald wir aus dem kleinen Wäldchen heraus kamen, drückte sich auch die Sonne langsam durch die Wolken durch und ließ den Himmel blau werden.

Vorbei an Trockenmauern, die für Menorca sehr typisch sind und in denen sich Eidechsen unheimlich wohl fühlen, ging es nach Es Migjorn Gran. Das kleine Örtchen wurde im 18. Jahrhundert erbaut und sticht einem schon von weitem mit seinen weißen Häusern entgegen. Wir schlenderten durch die engen Gassen und ließen uns in einem kleinen Kaffee nieder. Das Wetter wurde leider schlechter, tat aber unserer tollen Stimmung keinen Abbruch. Das Schöne an solch einer Gruppenreise ist unter anderem, dass einem nie der Gesprächsstoff ausgeht und es immer etwas zu lachen gibt.

Am Ortseingang thronte ein sogenanntes „Talayot“ – ein Bauwerk aus der prähistorischen Architektur Menorcas. Aus Steinen wurde eine Art Turm errichtet. Es konnte nie genau geklärt werden, welchen Zweck diese Türme hatten. Man vermutet allerdings, dass diese zur Kontrolle des Territoriums dienten. Über die steinige Rampe konnten wir hinauf steigen und das 360 Grad Panorama über die Landschaft genießen. In der Ferne konnten wir auch schon das Meer erkennen – unser Ziel am heutigen Tag.

 

Talayot

Cova del Coloms

Wir verließen Es Migjorn Gran und kamen bald auf einen kleinen Pfad. Dieser schlängelte sich durch die bewachsene Schlucht Baranc de Binigaus. Links und rechts des Weges ragten gewaltige Kalkfelsen empor und boten mit ihrer hellen Farbe einen tollen Kontrast zu den grünen Pflanzen und Bäumen. Amir, unser Wikinger-Guide, entpuppte sich als ein toller Pflanzenkenner. Wir erfuhren sehr viel über die ausgeprägte Flora und Fauna der Insel und konnten sogar einige Dinge, wie den Wilden Fenchel, kosten.

Wir waren alle schwer beeindruckt, als wir plötzlich wie aus dem Nichts heraus vor einem gewaltigen Höhlen-Portal standen – der Cova del Coloms. Die Höhlendecke erreicht sage und schreibe 24 Meter Höhe und hat damit zum Beinamen „La Catedral“ beigetragen.

Cova del Coloms

 

Playa de Binigaus

Kurze Zeit später eröffnete sich uns der Blick aufs Meer – wir standen am Strand der Playa de Binigaus. Baden wollten wir heute nicht, es war mittlerweile einfach zu kühl. Während einige auf dem weißen Sand saßen und das Wellenrauschen genossen, kletterten andere über die schroffen Felsen und erkundeten kleine Buchten. Vom Strand waren es nur wenige Minuten zurück zum Hotel. Den Vormittag ließen wir beim gemeinsamen Snack im Restaurant „Es Bruc“ ausklingen, das wunderschön direkt am Meer gelegen ist.

Schluchtenwanderung

Den Nachmittag hatten wir dann zur freien Verfügung. Vom Bummeln in Santo Tomàs, dem spazieren entlang der Klippen Richtung Son Bou, bis zum Mittagsschläfchen im Hotel war alles dabei – ach ist es schön, mit Wikinger eine Aktive Auszeit zu haben 🙂

Küstenwanderung Menorca Küste auf Menorca

 

Tag 4. Mahón – Kultur und Shopping in Menorcas Haupstadt

Heute führte uns unser Weg nach Mahón, die Hauptstadt von Menorca und östlichster Punkt Spaniens. Mit dem öffentlichen Bus sind es etwa 40 Minuten Fahrzeit bis zu diesem wunderschönen Ort mit seiner schmucken Altstadt. In Mahón angekommen, führte uns unser Guide Amir etwas herum und erzählte uns einiges Interessante über das Städtchen. Gegründet wurde Mahón durch die Karthager, einer Legende nach sogar von Hannibals Bruder Mago Barkas, dem die Stadt auch ihren Namen verdanken soll.

Mahon View

(Foto: Mahon View von Michael Kopp)

Während der englischen Besatzung im 18. Jahrhundert, wurde Mahón zu Menorcas Hauptstadt ernannt. Aufgrund ihres großen Naturhafens war die Stadt ein wichtiger strategischer Knotenpunkt im Mittelmeer und somit in der Vergangenheit heiß umkämpft.

Dass die englischen Besatzer ihre Spuren hinterließen, merkten wir bei unserem Spaziergang durch die Altstadt. Die Architektur ist britisch geprägt und bietet einen schönen Kontrast zum mediterranen Flair der Insel. In den vielen kleinen Läden lässt es sich außerdem wunderbar shoppen.

Mahon Treppe

(Foto: Mahon Treppe von Jessica Dehn)

Nach einem leckeren Imbiss im „Mercat de Pescados“, dem Fischmarkt, ging es für uns auf hohe See!

Oder besser gesagt: Auf Schiffsrundfahrt durch den Hafen, der der zweitgrößte Naturhafen der Welt ist. Wie bereits erwähnt, war er für die Seefahrt von militärischer Bedeutung. Dementsprechend war die Hafeneinfahrt auch stark gesichert, wovon heute noch viele Festungsanlagen zeugen. In der Festung „La Mola“ (erbaut 1850 bis 1875) wurden während der spanischen Diktatur bis 1975 tausende Gefangene gefoltert und ermordet.

Mahon Hafenblick Festung La Mola

(Fotos: Mahon Hafenblick von Michael Kopp + Festung von Carsten Riedl)

Weniger grausam ging es auf unserem anschließenden Abstecher zur lokalen Destillerie „Xoriguer“ zu. Neben vielen anderen Getränken kann man hier auch Menorcas Nationalgetränk, den Gin, probieren. Besonders gerne wird der Gin als „Pomada“ zusammen mit frisch gepressten Zitronen und Eis getrunken.

Destillerie „Xoriguer“

(Foto: Destillerie von Jessica Dehn)

Nach unserer Rückkehr nach Sant Tomàs ging für einen Teil von uns ein kleiner Traum in Erfüllung. Amir hatte einen Reitausflug organisiert – und zwar auf den für Menorca typischen Rappen, den Menorquinern. Von Son Bou ging es Richtung Meer und dann ein Stück an der Küste entlang. Was für ein Erlebnis: Auf dem Pferderücken über den Sandstrand und durch die leichte Brandung und dabei die tiefstehende Sonne am Horizont. Fast schon zu schön um wahr zu sein!

Mit diesen tollen Erlebnissen im Kopf ließen wir den Tag im Hotel gemütlich ausklingen.

Reitausflug Menorca

(Foto: Pferde von Carsten Riedl)

Tag 5. Aktives Erwachen – Küstenwanderung

Der Morgen begann heute mit dem “Aktivem Erwachen“.

Noch vor dem Frühstück brachen wir zu einem herrlichen Strandspaziergang auf.
Das Meer war heute etwas rauer als in den vergangenen Tagen und die Luft noch recht kühl.
Während den ersten wärmenden Sonnenstrahlen, die über  die Hügel kamen machten wir auf den Klippen vor unserem Hotel einige entspannende Yogaübungen.

Nach dem Frühstück ging es dann tiefenentspannt und energiegeladen auf den Cami  de Cavalls nach Westen.  An der Playa de Binigaus verließen wir den Rundweg und unser Guide Amir führte uns ins Landesinnere. Vorbei an verlassenen Ställen und Höfe, schlängelte sich der Weg hinauf durch einen verwunschenen Kiefernwald. Die Luft war erfüllt vom Duft der Nadelbäume und dem Zwitschern der Vögel.   Immer wieder war der typische Ruf des Wiedehopfs zu hören, welcher nach seinen Lauten in Katalonien treffenderweise „Putput“ genannt wird.

Pause machten wir an der traumhaft schönen Bucht „Cala Escorxada“.
Türkiesblaues Wasser und weißer Sandstrand luden zum Verweilen ein. Von hier aus folgten wir wieder dem Cami de Cavalls direkt an der Küste in Richtung Santo Tomas. Der Kleine Pfad schlängelt sich auf den Klippen entlang und bietet einen herrlichen Blick auf das Meer.

Hier entdeckten wir auch eine interessante Höhle. Sie führte durch die Felsen hindurch und öffnete sich nach einigen Metern wieder zum Meer hin  um von dort noch tiefer im Fels zu verschwinden.

Nach einem erfrischenden Sprung ins Meer gönnten wir uns Meeresfrüchte, kühle Getränke und Cortados an der Strandbar.

Den restlichen Nachmittag stand wieder zur freien Verfügung. Während manche die freie Zeit im Pool verbrachten spazierten andere zum nahegelegenen Feuchtgebiet und beobachteten  Schildkröten oder aber gingen zum Shoppen in die kleinen Geschäftchen von Santo Tomas.

Nach dem gewohnt leckeren Abendessen trafen sich noch alle auf einen Drink an der Hotelbar und ließen den Tag gemütlich ausklingen und die Erlebnisse Revue passieren.

 

 Kajaktour – Monte Toro

Da die See, schon wie am Tag zuvor, etwas rauer war als gewohnt, wurde die Kajaktour kurzfristig in den Norden der Insel verlegt. Auch für unseren Guide Amir war dies Neuland und so waren wir gespannt was uns erwartet.

Es ging nach „Na Macaret“, wo schon die Guides mit den Kajaks auf uns warteten. Schnell noch in die Neoprenanzüge geschlüpft und mit Bocadillios für den Mittagssnack eingedeckt, ging es nach einer kleinen Einführung ab ins Wasser. Die Fahrt ging an der Küste entlang und wir wurden verzaubert durch grandiose Felsformationen und eine sehr abwechslungsreiche Landschaft.

Wir bewunderten die vermutlich ältesten Felsformationen der Insel und jedes Mal wenn wir wieder um eine Ecke paddelten, erwartete uns der nächste Wow Effekt: kleine Buchten, schroffe Felsen, Kormorane, aufgetürmte Felsschichten, viele Möwen und Ziegen die sich im Fels tummelten. Sogar ein Kaninchen sauste über den Berg.

Das Wasser war klar und in der Bucht in der wir zur Pause anlegten ruhig und türkisblau.

Die Bucht ist nur per Boot zu erreichen, da der Landweg durch Privatbesitz führt.

Am Fuße der höchsten Sanddüne Mallorcas machten wir unser Picknick und genossen die Stille. Das Kunstwerk einer überdimensionalen Nadel, die den Längengrad markierte schmückte den Strand.

Die große naturgeschützte Düne, die sich durch besondere Winde mit der Zeit aufgetürmt hat, bot eine herrliche Kulisse zum Baden und Schnorcheln.

Die Neoprenanzüge waren eine echte Wohltat, da das Meer im Mai doch noch recht frisch ist.

Unsere Guides waren sehr umweltbewusst und sammelten angeschwemmtes Plastik ein, sodass der Strand wieder absolut sauber war – sehr sympathisch!

Rückweg der Kajaktour

Mit Rückenwind ging es über das offene Meer zurück. Kurz vor Ende hatten sie noch eine kleine Überraschung für uns bereit, eine runde, fast geschlossene Bucht mit klarem und ruhigem Wasser. Sehr schön!

Im Anschluss ans Paddeln gab es wieder Cortados im Restaurante Cala Moli, es waren wohl die leckersten, aber auch teuersten Ensaimadas weit und breit 😉

Für die Rückfahrt organisierte uns Amir noch spontan einen extra Programmpunkt: wir fuhren auf den höchsten Berg Menorcas „El Toro“, von wo aus wir einen grandiosen Rundumblick auf die Insel genießen und unsere Wandertouren noch mal Revue passieren lassen konnten. Eine kleine Kirche konnte besichtigt werden und die große Jesus Statue hält ihre Arme schützend über uns und die bezaubernde Insel.

Blick vom El Toro

Mit diesem erfülltem Tag geht leider auch unsere Reise zu Ende.

Im Hotel zieht uns die sehr nette Performance dreier Sänger noch einmal auf die Tanzfläche und wir nehmen Abschied von einer durchweg gelungen Reise.

 

Fotos: Michael Kopp, Jessica Dehn